In seiner Begrüßungsrede zum Erinnerungsgang des Braker Gymnasiums stellte Schulleiter Klaus Dannemann klar, dass es nicht nur wichtig sei, den Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken, sondern auch aus der Geschichte zu lernen. Gelernt haben die Schüler des Seminarfachs „Nationalsozialismus im Umfeld der Wesermarsch“ in den letzten eineinhalb Jahren allemal, wie sie während eines Vortrages bewiesen. Auch beim Rundgang wurden die Informationen von Schülern der Geschichtskurse vorgetragen. Folgende Stationen wurden besucht:
Lindenstraße 2: Hier hatte die jüdische Familie Weinberg ein Geschäft. In der Reichspogromnacht wurden Schaufenster eingeschlagen und die Familie verhaftet. Noch vor dem Krieg wanderte sie nach Amerika aus.
Telegraph: Der Kommunist Waldemar Reiners wurde hier inhaftiert, weil er die Verbrechen der Nazis aufzeigte. Er kam ins Konzentrationslager nach Buchenwald und kehrte 1945 nach Brake zurück. Hier gründete er eine Familie – sein Urenkel Malik Calisir besucht heute die Oberstufe des Gymnasiums.
Kirchenstraße 50: Im Paul-Brodek-Haus lebte der Sozialdemokrat und Jude Paul Brodek mit seiner Familie, bis ihn die Nazis deportierten. Von dort führte sein Weg ins Konzentrationslager nach Sachsenhausen, wo er 1942 starb. Seine Frau und der Sohn gingen nach Amerika.
Breite Straße 69: Hier soll das Gesundheitsamt gewesen sein, in dem der damalige Amtsarzt Bruno Fortmann zahlreiche Zwangssterilisationen in der Wesermarsch angeordnet haben soll.
Friedhof der ev. Kirchengemeinde: 23 Zwangsarbeiter liegen hier etwas abseits begraben. Nur kleine Grabsteine – teilweise ohne vollständige Namen – erinnern an die Menschen. Die Schüler haben nun angeregt, nach Abschluss einer umfangreichen Recherche eine Gedenktafel mit Namen der Opfer anzubringen. Erste Gespräche mit Bürgermeister Michael Kurz seien positiv verlaufen. Weitere Details sollen in naher Zukunft mit der Stadt und der Kirchengemeinde besprochen werden.
Bild- und Artikelnachweis: nwzonline.de
In seiner Begrüßungsrede zum Erinnerungsgang des Braker Gymnasiums stellte Schulleiter Klaus Dannemann klar, dass es nicht nur wichtig sei, den Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken, sondern auch aus der Geschichte zu lernen. Gelernt haben die Schüler des Seminarfachs „Nationalsozialismus im Umfeld der Wesermarsch“ in den letzten eineinhalb Jahren allemal, wie sie während eines Vortrages bewiesen. Auch beim Rundgang wurden die Informationen von Schülern der Geschichtskurse vorgetragen. Folgende Stationen wurden besucht:
Lindenstraße 2: Hier hatte die jüdische Familie Weinberg ein Geschäft. In der Reichspogromnacht wurden Schaufenster eingeschlagen und die Familie verhaftet. Noch vor dem Krieg wanderte sie nach Amerika aus.
Telegraph: Der Kommunist Waldemar Reiners wurde hier inhaftiert, weil er die Verbrechen der Nazis aufzeigte. Er kam ins Konzentrationslager nach Buchenwald und kehrte 1945 nach Brake zurück. Hier gründete er eine Familie – sein Urenkel Malik Calisir besucht heute die Oberstufe des Gymnasiums.
Kirchenstraße 50: Im Paul-Brodek-Haus lebte der Sozialdemokrat und Jude Paul Brodek mit seiner Familie, bis ihn die Nazis deportierten. Von dort führte sein Weg ins Konzentrationslager nach Sachsenhausen, wo er 1942 starb. Seine Frau und der Sohn gingen nach Amerika.
Breite Straße 69: Hier soll das Gesundheitsamt gewesen sein, in dem der damalige Amtsarzt Bruno Fortmann zahlreiche Zwangssterilisationen in der Wesermarsch angeordnet haben soll.
Friedhof der ev. Kirchengemeinde: 23 Zwangsarbeiter liegen hier etwas abseits begraben. Nur kleine Grabsteine – teilweise ohne vollständige Namen – erinnern an die Menschen. Die Schüler haben nun angeregt, nach Abschluss einer umfangreichen Recherche eine Gedenktafel mit Namen der Opfer anzubringen. Erste Gespräche mit Bürgermeister Michael Kurz seien positiv verlaufen. Weitere Details sollen in naher Zukunft mit der Stadt und der Kirchengemeinde besprochen werden.
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