Sie greifen ein, bevor jemand angreift, stehen Schwächeren bei und verschaffen sich und anderen Respekt: Die Schulbusbegleiter des Gymnasiums haben sich in den fünf Jahren ihres Bestehens bewährt. Vermutlich steigt deshalb auch das Interesse der Schüler, sich selbst zu engagieren. 19 neue Schulbusbegleiter – 14 Mädchen und fünf Jungen – haben in der vergangenen Woche ihre entsprechende Schulung abgeschlossen und haben jetzt von Lehrerin Petra Gerdes Zertifikate erhalten. „Das ist ein deutlicher Anstieg“, sagt Mobilitätsberaterin Franka von Seck vom Zweckverband des Verkehrsverbunds Bremen-Niedersachsen (ZVBN). „Normal waren bis jetzt etwa 14 bis 15 Schüler.“
Zwölf Schulstunden dauert die Ausbildung zum Schulbusbegleiter. Zunächst absolvieren die Schüler theoretische Übungen zur Zivilcourage und Teambildung. „Dann folgen praktische Übungen im Bus“, erklärt von Seck. „Dafür arbeiten wir mit Praxistrainern der Verkehrsbetriebe zusammen, die selbst ausgebildete Fahrer sind.“
Die Situationen, in denen die Begleiter eingreifen, sind vielfältig. „Oft lassen ältere Schüler ihre Taschen auf den Sitzen liegen oder legen ihre Füße hoch, damit jüngere sich nicht hinsetzen können“, erzählt Carina Schramm (13), eine der Absolventinnen. „Oder Fünftklässler werden an Haltestellen aus dem vollen Bus geschubst.“
Doch nicht immer geht die Aggression von älteren Schülern aus. „Auch die Kleinen können richtige Giftspritzen sein“, sagt Nesilhan Demirtas (13). „Ich hab auch schon Fünftklässler zur Rede stellen müssen, weil sie Mitschüler gemobbt haben.“ Jüngere Schüler, so Nesilhan, turnten außerdem gern auf den Sitzen rum oder hängen sich in die Haltegriffe.
„Die Busfahrer sind mit solchen Situationen oft überfordert, weil sie sich ja auf den Verkehr konzentrieren müssen“, weiß Gesine Janßen (14). „Dafür sind wir dann da.“ Die Busbegleiter gehen – immer im Team, nie allein – auf Störenfriede zu und schaffen Konfliktsituationen im Gespräch aus der Welt.
Dass sie dabei nicht ernst genommen werden könnten, befürchten sie nicht. „Man muss sich halt Respekt verschaffen“, sagt Gesine Janßen. „Wichtig ist, dass man selbstsicher auftritt“, fügt Nesilhan Demirtas hinzu. „Nach einiger Zeit wissen die Schüler, wer wir sind und machen von sich aus weniger Stress.“
Nicht nur jüngeren und vermeintlich schwächeren Schülern kommt das Projekt zugute. „Auch wir haben klare Vorteile davon“, sagt Trainer Hartmut Köhler von den Verkehrsbetrieben Wesermarsch (VBW). „Die Fahrten sind mit den Begleitern deutlich ruhiger geworden, damit sinkt der Stress für den Fahrer und das Unfallrisiko. Außerdem sind die Busse sauberer und es ist weniger kaputt.“
Bild- und Artikelnachweis: nwzonline.de
Sie greifen ein, bevor jemand angreift, stehen Schwächeren bei und verschaffen sich und anderen Respekt: Die Schulbusbegleiter des Gymnasiums haben sich in den fünf Jahren ihres Bestehens bewährt. Vermutlich steigt deshalb auch das Interesse der Schüler, sich selbst zu engagieren. 19 neue Schulbusbegleiter – 14 Mädchen und fünf Jungen – haben in der vergangenen Woche ihre entsprechende Schulung abgeschlossen und haben jetzt von Lehrerin Petra Gerdes Zertifikate erhalten. „Das ist ein deutlicher Anstieg“, sagt Mobilitätsberaterin Franka von Seck vom Zweckverband des Verkehrsverbunds Bremen-Niedersachsen (ZVBN). „Normal waren bis jetzt etwa 14 bis 15 Schüler.“
Zwölf Schulstunden dauert die Ausbildung zum Schulbusbegleiter. Zunächst absolvieren die Schüler theoretische Übungen zur Zivilcourage und Teambildung. „Dann folgen praktische Übungen im Bus“, erklärt von Seck. „Dafür arbeiten wir mit Praxistrainern der Verkehrsbetriebe zusammen, die selbst ausgebildete Fahrer sind.“
Die Situationen, in denen die Begleiter eingreifen, sind vielfältig. „Oft lassen ältere Schüler ihre Taschen auf den Sitzen liegen oder legen ihre Füße hoch, damit jüngere sich nicht hinsetzen können“, erzählt Carina Schramm (13), eine der Absolventinnen. „Oder Fünftklässler werden an Haltestellen aus dem vollen Bus geschubst.“
Doch nicht immer geht die Aggression von älteren Schülern aus. „Auch die Kleinen können richtige Giftspritzen sein“, sagt Nesilhan Demirtas (13). „Ich hab auch schon Fünftklässler zur Rede stellen müssen, weil sie Mitschüler gemobbt haben.“ Jüngere Schüler, so Nesilhan, turnten außerdem gern auf den Sitzen rum oder hängen sich in die Haltegriffe.
„Die Busfahrer sind mit solchen Situationen oft überfordert, weil sie sich ja auf den Verkehr konzentrieren müssen“, weiß Gesine Janßen (14). „Dafür sind wir dann da.“ Die Busbegleiter gehen – immer im Team, nie allein – auf Störenfriede zu und schaffen Konfliktsituationen im Gespräch aus der Welt.
Dass sie dabei nicht ernst genommen werden könnten, befürchten sie nicht. „Man muss sich halt Respekt verschaffen“, sagt Gesine Janßen. „Wichtig ist, dass man selbstsicher auftritt“, fügt Nesilhan Demirtas hinzu. „Nach einiger Zeit wissen die Schüler, wer wir sind und machen von sich aus weniger Stress.“
Nicht nur jüngeren und vermeintlich schwächeren Schülern kommt das Projekt zugute. „Auch wir haben klare Vorteile davon“, sagt Trainer Hartmut Köhler von den Verkehrsbetrieben Wesermarsch (VBW). „Die Fahrten sind mit den Begleitern deutlich ruhiger geworden, damit sinkt der Stress für den Fahrer und das Unfallrisiko. Außerdem sind die Busse sauberer und es ist weniger kaputt.“
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