Mit dem Kartenspiel Black Jack will Trond Meents den Landesentscheid von „Schüler experimentieren“ gewinnen, der an diesem Donnerstag in Oldenburg beginnt. Anfang Februar hatte er mit seiner Untersuchung „Black Jack – ein Glückspiel?“ den Regionalentscheid in Emden gewonnen.

 Was ist Black Jack?

Bei Black Jack spielt der Spieler gegen die Bank und versucht 21 Punkt zu erreichen. „Ich habe untersucht, ob Black Jack auf höherem Level noch ein Glückspiel ist“, erklärt der Schüler des Gymnasiums Brake. In seinem Forschungsprojekt betrachtete der 14-Jährige verschiedene Taktiken, um die Wahrscheinlichkeit der nächsten Karte, die gezogenen wird, vorherzusagen und aus dem Glück ein Können zu machen.

 Karten zählen

So hat er mithilfe einer Formel berechnet, wie wahrscheinlich es ist, dass beispielsweise eine Fünf gezogen wird. Dies sei aber wenig praktikabel, da nach jeder neuen Karte die Wahrscheinlichkeit erneut berechnet und dabei zu viele Faktoren beachtet werden müssten, sagt er.

Eine weitere Taktik ist das Kartenzählen. „In Kasinos nicht gern gesehen, aber eine Möglichkeit, die Wahrscheinlichkeit einer guten Karte vorherzusagen“, erklärt der 14- Jährige. Für sein Projekt lernte er extra eine Kartenzähltechnik. Auch mit Standardtechniken des Black Jacks befasste er sich. Diese Taktiken überprüfte er in Spielen gegen Computer und Familie.

Sein Fazit: Bei einer Kombination aller Techniken besteht eine gute Gewinnchance. Dennoch bleibe Black Jack aber ein Glücksspiel. Bei unendlich vielen Spielen würde man wohl Profit machen. Es könne aber immer sein, dass mehrere Spiele am Stück verloren gingen. Da sei irgendwann die Schmerzgrenze erreicht. Denn eine hundertprozentige Taktik, die nächste Karte vorherzusagen, gebe es nicht, erzählt der Schüler.

 Einfachere Techniken

Für den Landesentscheid hatte ihm die Jury empfohlen, seine Taktiken zu vereinfachen. Das sei aber nicht so einfach möglich, erklärt der 14-Jährige. Die Techniken wie das Kartenzählen und die Standardtaktik seien nicht so einfach zu lernen. Auch wenn er anmerkt, dass mit viel Üben, das Kartenzählen zu lernen ist. „Dafür muss man kein Mathegenie sein“, so der Gymnasiast.

 Weitere Gewinner

Doch Trond Meents ist nicht der einzige Gewinner des Regionalentscheides in Emden. Seine Schwester Tomma Meents (16) setzte sich mit ihrer Forschungspartnerin Lorena Ludwig (19) mit Molekularküche in Chemie durch. Die beiden Abiturientinnen des Gymnasiums Brake treten vom 21. bis zum 23. März beim Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ in Clausthal-Zellerfeld an.

Mit Kreationen wie Hasenbratenschaum an Geelbirnen mit Johannisbeerenbubbles hatten sie die Jury überzeugt. Was hat Kochen mit Chemie zu tun? „Eine ganze Menge“, sagt Lorena Ludwig. In ihrem Forschungsprojekt befassten sich die beiden Gymnasiastinnen mit den chemischen Prozessen Emulsifikation, Sphärifikation und Gelifikation in der Molekularküche. Mithilfe von Emulgatoren veränderten sie dabei Lebensmitteltexturen.

Speckschaum oder Schaum aus Hasenbraten: Was zunächst etwas seltsam klingt – in der Molekularküche sind die Gerichte nicht außergewöhnlich. Ob nun Fisch, Fleisch, Gemüse oder Obst: „Die Schäume können aus fast allem hergestellt werden“, erklärt Tomma Meents.

 Schäume herstellen

Die gewünschten Lebensmittel werden zunächst püriert – bei Obst gehen auch Säfte –, mit Xanthan vermischt, durch ein Sieb gestrichen und dann in einem Sahnespender mithilfe von Stickstoffkartuschen als Schaum angerichtet. Nur bei kohlensäurehaltigen Produkten ist die Schaumherstellung, Emulsifikation genannt, schwer möglich, da die Kohlensäure die Struktur des Schaumes zerstöre, erklären die Nachwuchs-Forscherinnen. Wenn man jedoch beispielsweise bei Cola die Kohlensäure abkoche, sei es auch möglich Cola-Schaum herzustellen. Und mit alkoholischen Getränken gehe es ebenso. So hätten die beiden Forscherinnen schon Gin-Schaum gemacht und ihn auf Tonicwater schweben lassen, so Lorena Ludwig.

 Bubbles Machen

Mit dem Versuch, Bubble-Tea-Perlen selbst herzustellen, sei sie erst auf die Spuren der Molekularküche gekommen, erzählt Tomma Meents. Gemeinsam mit Lorena Ludwig hat sie diese auch für das Forschungsprojekt zubereitet. Die Zubereitung einer Bubble sei simple: Die gewünschte Flüssigkeit wie Johannisbeersaft wird mit Calcium vermischt und dann mit einer Spritze in ein Wasserbad mit Alginat getröpfelt. Die Calcium-Ionen verbinden sich dann mit dem Alginat und bilden eine Gel-Schicht um den flüssigen Kern – dieser chemische Prozess nennt sich Sphärifikation.

Ein weiterer Prozess ist die Gelifikation. Hierbei werden meist flüssige Lebensmitteln wie Suppen in einen festen Zustand gebracht, der der Konsistenz von Wackelpudding ähnle, erklären die Schülerinnen. So hätten sie Tomatensuppe in Nudelform angerichtet. Dabei werde die heiße Suppe mit einem Texturgeber, beispielsweise Gelatine, vermischt und in eine Form gegeben. „Bei der Nudelform haben wir Strohhalme genommen und diese an einer Seite zugeklebt, die Suppe reinlaufen und dann auskühlen lassen“, erzählt Tomma Meents.

Da flüssiger Stickstoff zu teuer und somit auch nicht alltagstauglich sei, hätten Tomma und sie sich für das weniger gefährliche Trockeneis entschieden, erzählt Lorena Ludwig. Damit lassen sich ebenfalls spezielle Gerichte kreieren, wie beispielsweise Gin-Tonic–Schnee. Auch Orangensaftdeckel haben beide hergestellt und diese in Sekt fallen lassen. Dabei seien die Orangenscheiben mit dem Trockeneis schockgefroren worden.

 Anwendungsbereiche

Anwendungsbereiche für ihre Molekularküche haben die beiden Forscherinnen auch erarbeitet: Neben der Eventküche seien einige Techniken auch für die vegane Küche geeignet, sagt Lorena Ludwig. So könne mit der Schaumherstellung Eischnee mit nicht-tierischen Produkten hergestellt werden.

Auch sei es möglich die Techniken beim Kochen beispielsweise in Seniorenheimen einzusetzen, erklärt Tomma Meents. Älteren Menschen, die nicht mehr gut kauen könnten, könne mithilfe der Molekularküche ein Mahl zubereitet werden, das im Gegensatz zum Pürierten ansehnlicher sei und besser schmecke. Ebenso Parkinsonkranke könnte das Essen von Suppe so erleichtert werden.

Für den Landesentscheid wollen die beiden ihre Präsentation überarbeiten und diese multimedial aufziehen. Da sie keine Kostproben geben dürfen, wollen die Abiturientinnen Kochvideos zeigen und die chemischen Prozesse mit Animationen verdeutlichen.

Bild- und Artikelnachweis: nwzonline.de

Mit dem Kartenspiel Black Jack will Trond Meents den Landesentscheid von „Schüler experimentieren“ gewinnen, der an diesem Donnerstag in Oldenburg beginnt. Anfang Februar hatte er mit seiner Untersuchung „Black Jack – ein Glückspiel?“ den Regionalentscheid in Emden gewonnen.

 Was ist Black Jack?

Bei Black Jack spielt der Spieler gegen die Bank und versucht 21 Punkt zu erreichen. „Ich habe untersucht, ob Black Jack auf höherem Level noch ein Glückspiel ist“, erklärt der Schüler des Gymnasiums Brake. In seinem Forschungsprojekt betrachtete der 14-Jährige verschiedene Taktiken, um die Wahrscheinlichkeit der nächsten Karte, die gezogenen wird, vorherzusagen und aus dem Glück ein Können zu machen.

 Karten zählen

So hat er mithilfe einer Formel berechnet, wie wahrscheinlich es ist, dass beispielsweise eine Fünf gezogen wird. Dies sei aber wenig praktikabel, da nach jeder neuen Karte die Wahrscheinlichkeit erneut berechnet und dabei zu viele Faktoren beachtet werden müssten, sagt er.

Eine weitere Taktik ist das Kartenzählen. „In Kasinos nicht gern gesehen, aber eine Möglichkeit, die Wahrscheinlichkeit einer guten Karte vorherzusagen“, erklärt der 14- Jährige. Für sein Projekt lernte er extra eine Kartenzähltechnik. Auch mit Standardtechniken des Black Jacks befasste er sich. Diese Taktiken überprüfte er in Spielen gegen Computer und Familie.

Sein Fazit: Bei einer Kombination aller Techniken besteht eine gute Gewinnchance. Dennoch bleibe Black Jack aber ein Glücksspiel. Bei unendlich vielen Spielen würde man wohl Profit machen. Es könne aber immer sein, dass mehrere Spiele am Stück verloren gingen. Da sei irgendwann die Schmerzgrenze erreicht. Denn eine hundertprozentige Taktik, die nächste Karte vorherzusagen, gebe es nicht, erzählt der Schüler.

 Einfachere Techniken

Für den Landesentscheid hatte ihm die Jury empfohlen, seine Taktiken zu vereinfachen. Das sei aber nicht so einfach möglich, erklärt der 14-Jährige. Die Techniken wie das Kartenzählen und die Standardtaktik seien nicht so einfach zu lernen. Auch wenn er anmerkt, dass mit viel Üben, das Kartenzählen zu lernen ist. „Dafür muss man kein Mathegenie sein“, so der Gymnasiast.

 Weitere Gewinner

Doch Trond Meents ist nicht der einzige Gewinner des Regionalentscheides in Emden. Seine Schwester Tomma Meents (16) setzte sich mit ihrer Forschungspartnerin Lorena Ludwig (19) mit Molekularküche in Chemie durch. Die beiden Abiturientinnen des Gymnasiums Brake treten vom 21. bis zum 23. März beim Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ in Clausthal-Zellerfeld an.

Mit Kreationen wie Hasenbratenschaum an Geelbirnen mit Johannisbeerenbubbles hatten sie die Jury überzeugt. Was hat Kochen mit Chemie zu tun? „Eine ganze Menge“, sagt Lorena Ludwig. In ihrem Forschungsprojekt befassten sich die beiden Gymnasiastinnen mit den chemischen Prozessen Emulsifikation, Sphärifikation und Gelifikation in der Molekularküche. Mithilfe von Emulgatoren veränderten sie dabei Lebensmitteltexturen.

Speckschaum oder Schaum aus Hasenbraten: Was zunächst etwas seltsam klingt – in der Molekularküche sind die Gerichte nicht außergewöhnlich. Ob nun Fisch, Fleisch, Gemüse oder Obst: „Die Schäume können aus fast allem hergestellt werden“, erklärt Tomma Meents.

 Schäume herstellen

Die gewünschten Lebensmittel werden zunächst püriert – bei Obst gehen auch Säfte –, mit Xanthan vermischt, durch ein Sieb gestrichen und dann in einem Sahnespender mithilfe von Stickstoffkartuschen als Schaum angerichtet. Nur bei kohlensäurehaltigen Produkten ist die Schaumherstellung, Emulsifikation genannt, schwer möglich, da die Kohlensäure die Struktur des Schaumes zerstöre, erklären die Nachwuchs-Forscherinnen. Wenn man jedoch beispielsweise bei Cola die Kohlensäure abkoche, sei es auch möglich Cola-Schaum herzustellen. Und mit alkoholischen Getränken gehe es ebenso. So hätten die beiden Forscherinnen schon Gin-Schaum gemacht und ihn auf Tonicwater schweben lassen, so Lorena Ludwig.

 Bubbles Machen

Mit dem Versuch, Bubble-Tea-Perlen selbst herzustellen, sei sie erst auf die Spuren der Molekularküche gekommen, erzählt Tomma Meents. Gemeinsam mit Lorena Ludwig hat sie diese auch für das Forschungsprojekt zubereitet. Die Zubereitung einer Bubble sei simple: Die gewünschte Flüssigkeit wie Johannisbeersaft wird mit Calcium vermischt und dann mit einer Spritze in ein Wasserbad mit Alginat getröpfelt. Die Calcium-Ionen verbinden sich dann mit dem Alginat und bilden eine Gel-Schicht um den flüssigen Kern – dieser chemische Prozess nennt sich Sphärifikation.

Ein weiterer Prozess ist die Gelifikation. Hierbei werden meist flüssige Lebensmitteln wie Suppen in einen festen Zustand gebracht, der der Konsistenz von Wackelpudding ähnle, erklären die Schülerinnen. So hätten sie Tomatensuppe in Nudelform angerichtet. Dabei werde die heiße Suppe mit einem Texturgeber, beispielsweise Gelatine, vermischt und in eine Form gegeben. „Bei der Nudelform haben wir Strohhalme genommen und diese an einer Seite zugeklebt, die Suppe reinlaufen und dann auskühlen lassen“, erzählt Tomma Meents.

Da flüssiger Stickstoff zu teuer und somit auch nicht alltagstauglich sei, hätten Tomma und sie sich für das weniger gefährliche Trockeneis entschieden, erzählt Lorena Ludwig. Damit lassen sich ebenfalls spezielle Gerichte kreieren, wie beispielsweise Gin-Tonic–Schnee. Auch Orangensaftdeckel haben beide hergestellt und diese in Sekt fallen lassen. Dabei seien die Orangenscheiben mit dem Trockeneis schockgefroren worden.

 Anwendungsbereiche

Anwendungsbereiche für ihre Molekularküche haben die beiden Forscherinnen auch erarbeitet: Neben der Eventküche seien einige Techniken auch für die vegane Küche geeignet, sagt Lorena Ludwig. So könne mit der Schaumherstellung Eischnee mit nicht-tierischen Produkten hergestellt werden.

Auch sei es möglich die Techniken beim Kochen beispielsweise in Seniorenheimen einzusetzen, erklärt Tomma Meents. Älteren Menschen, die nicht mehr gut kauen könnten, könne mithilfe der Molekularküche ein Mahl zubereitet werden, das im Gegensatz zum Pürierten ansehnlicher sei und besser schmecke. Ebenso Parkinsonkranke könnte das Essen von Suppe so erleichtert werden.

Für den Landesentscheid wollen die beiden ihre Präsentation überarbeiten und diese multimedial aufziehen. Da sie keine Kostproben geben dürfen, wollen die Abiturientinnen Kochvideos zeigen und die chemischen Prozesse mit Animationen verdeutlichen.

Bild- und Artikelnachweis: nwzonline.de