Nachrichten lesen im Bus, ein kurzes Spiel in der Pause oder mal eben schnell der besten Freundin über WhatsApp Hallo sagen – für die Jugendlichen ist das Smartphone aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. „Also eine Woche könnte ich es vielleicht abgeben, dann hätte ich aber schon Entzugserscheinungen“, meint Joel aus der Klasse 6c vom Gymnasium Brake. Und seine Mitschüler Finn und Erik stimmen ihm zu: „Wir nutzen es eigentlich die ganze Zeit, zum Beispiel beim Busfahren, wenn man nichts zu tun hat.“
Etwas zu tun haben Julia und Angelique eigentlich in ihrer Pause – die beiden Mädchen aus der Klasse 8d tauschen sich gerade über die Ferien aus. Und trotzdem wandert der Blick immer wieder auf das Smartphone in der Hand. „Ich nutze es viel, wahrscheinlich zu viel“, gibt Julia direkt zu. Sie habe sogar eine App auf dem Handy, mit der man die Nutzung verfolgen könne, berichtet die 14-Jährige. „So acht Stunden am Tag kommen da schon zusammen.“ Dass sie dabei auch mal in der Schule oder sogar im Unterricht darauf schaue, komme hin und wieder vor – trotz Handyverbot am Gymnasium.
„In unserer Hausordnung steht ganz klar, dass Handys während der Schulzeit ausgeschaltet sein müssen“, erklärt Oliver Voigt, Mitglied der erweiterten Schulleitung. Ganz so streng sehe das aber keiner: „Es kommt auch mal vor, dass Kollegen im Unterricht ganz konkret die Nutzung erlauben, beispielsweise für die Recherche oder kleinere Videoprojekte.“ Und in Zukunft spielen Smartphones im Unterricht wahrscheinlich eine noch größere Rolle, prophezeit Voigt: „Über 90 Prozent der Schüler haben ihr Gerät sowieso immer dabei. Im Moment scheitert es noch am WLAN, aber wenn in naher Zukunft die Infrastruktur passt, könnte ich mir vorstellen, die Smartphones unterrichtsbezogen zu nutzen.“
Ein wenig zurückhaltender ist man da an der IGS/HRS Brake. „Wir dürfen das Handy an der Schule nicht benutzen, höchstens mal als Taschenrechner im Matheunterricht“, erzählt Emily aus der zehnten Klasse. „Die Geräte sind mit Betreten der Schule auszuschalten“, erklärt Schulleiter Robert Ringwelski. Internetrecherchen im Unterricht gebe es nur in Ausnahmefällen und stets unter Aufsicht der Lehrer. „Und auch der Negativmaßnahmenkatalog bei Missachten des Verbotes ist dementsprechend lang.“ Dennoch lege die IGS/HRS sehr viel Wert auf Medienerziehung: „Es gibt bei uns Kurse zu den Gefahren des Internets“, erzählt der Ringwelski. Dass die Digitalisierung auch vor der Schule nicht Halt macht, weiß der Schuleiter. „Natürlich können wir uns eine intensivere, unterrichtsbezogene Nutzung vorstellen, aber dafür müsste die technische Ausstattung gegeben sein. Und dann stellt sich die Frage, ob Smartphones ausreichen oder ob man sich eher auf Tablets konzentriert.“
Ganz anders sieht es an der Grundschule in Boitwarden aus: „Von der ersten bis zur dritten Klasse haben nur vereinzelt Kinder ein Smartphone. In der vierten Klasse nimmt das dann schon deutlich zu. Viele bekommen die alten Handys der Eltern“, weiß Schulleiter Ralf Gloystein. Der Großteil der Kinder bringe die Geräte aber gar nicht mit. „Die Eltern wissen, dass es ein Handyverbot gibt und wollen das Smartphone auch nicht mitgeben.“ Zuhause anrufen könnten die Kinder im Notfall dennoch jederzeit – ganz klassisch über den Festnetzapparat im Schulsekretariat.
Bild- und Artikelnachweis: nwzonline.de
Nachrichten lesen im Bus, ein kurzes Spiel in der Pause oder mal eben schnell der besten Freundin über WhatsApp Hallo sagen – für die Jugendlichen ist das Smartphone aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. „Also eine Woche könnte ich es vielleicht abgeben, dann hätte ich aber schon Entzugserscheinungen“, meint Joel aus der Klasse 6c vom Gymnasium Brake. Und seine Mitschüler Finn und Erik stimmen ihm zu: „Wir nutzen es eigentlich die ganze Zeit, zum Beispiel beim Busfahren, wenn man nichts zu tun hat.“
Etwas zu tun haben Julia und Angelique eigentlich in ihrer Pause – die beiden Mädchen aus der Klasse 8d tauschen sich gerade über die Ferien aus. Und trotzdem wandert der Blick immer wieder auf das Smartphone in der Hand. „Ich nutze es viel, wahrscheinlich zu viel“, gibt Julia direkt zu. Sie habe sogar eine App auf dem Handy, mit der man die Nutzung verfolgen könne, berichtet die 14-Jährige. „So acht Stunden am Tag kommen da schon zusammen.“ Dass sie dabei auch mal in der Schule oder sogar im Unterricht darauf schaue, komme hin und wieder vor – trotz Handyverbot am Gymnasium.
„In unserer Hausordnung steht ganz klar, dass Handys während der Schulzeit ausgeschaltet sein müssen“, erklärt Oliver Voigt, Mitglied der erweiterten Schulleitung. Ganz so streng sehe das aber keiner: „Es kommt auch mal vor, dass Kollegen im Unterricht ganz konkret die Nutzung erlauben, beispielsweise für die Recherche oder kleinere Videoprojekte.“ Und in Zukunft spielen Smartphones im Unterricht wahrscheinlich eine noch größere Rolle, prophezeit Voigt: „Über 90 Prozent der Schüler haben ihr Gerät sowieso immer dabei. Im Moment scheitert es noch am WLAN, aber wenn in naher Zukunft die Infrastruktur passt, könnte ich mir vorstellen, die Smartphones unterrichtsbezogen zu nutzen.“
Ein wenig zurückhaltender ist man da an der IGS/HRS Brake. „Wir dürfen das Handy an der Schule nicht benutzen, höchstens mal als Taschenrechner im Matheunterricht“, erzählt Emily aus der zehnten Klasse. „Die Geräte sind mit Betreten der Schule auszuschalten“, erklärt Schulleiter Robert Ringwelski. Internetrecherchen im Unterricht gebe es nur in Ausnahmefällen und stets unter Aufsicht der Lehrer. „Und auch der Negativmaßnahmenkatalog bei Missachten des Verbotes ist dementsprechend lang.“ Dennoch lege die IGS/HRS sehr viel Wert auf Medienerziehung: „Es gibt bei uns Kurse zu den Gefahren des Internets“, erzählt der Ringwelski. Dass die Digitalisierung auch vor der Schule nicht Halt macht, weiß der Schuleiter. „Natürlich können wir uns eine intensivere, unterrichtsbezogene Nutzung vorstellen, aber dafür müsste die technische Ausstattung gegeben sein. Und dann stellt sich die Frage, ob Smartphones ausreichen oder ob man sich eher auf Tablets konzentriert.“
Ganz anders sieht es an der Grundschule in Boitwarden aus: „Von der ersten bis zur dritten Klasse haben nur vereinzelt Kinder ein Smartphone. In der vierten Klasse nimmt das dann schon deutlich zu. Viele bekommen die alten Handys der Eltern“, weiß Schulleiter Ralf Gloystein. Der Großteil der Kinder bringe die Geräte aber gar nicht mit. „Die Eltern wissen, dass es ein Handyverbot gibt und wollen das Smartphone auch nicht mitgeben.“ Zuhause anrufen könnten die Kinder im Notfall dennoch jederzeit – ganz klassisch über den Festnetzapparat im Schulsekretariat.
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