„Nicht wir prägen die Geschichte, die Geschichte prägt uns“. Das ist das Lieblingszitat von Leslie Schwartz, denn es beschreibt exakt sein Leben. Als 16-Jähriger hat er Deutschland verlassen und ist in die USA emigriert. Der heute 87-Jährige, der in Ungarn geboren wurde, hat den Holocaust überlebt. Über seine Erlebnisse hat er am Freitag vor Schülern des Gymnasiums Brake gesprochen.

Als er 14 Jahre alt war, hatte er bereits alles verloren: seine Freiheit, seine Familie, seine Staatsbürgerschaft, seine Identität und sogar seinen Namen. Doch einfach aufgeben kam für Schwartz nie in Frage. Seine Mutter, seine Schwestern und auch sein Stiefvater hatte er in dieser Zeit verloren. Schwartz war als Teenager in den Konzentrationslagern Auschwitz, Dachau und hat auch den Mühldorfer Todeszug überlebt.

Man könnte denken, er würde alle Deutschen hassen, aber das verneinte der 87-Jährige. Denn ein paar Deutschen, dessen Namen und Bilder ihm auch heute noch im Kopf sind, hat er es zu verdanken, dass er nicht nur Essen und Trinken hatte. „Sie haben mir Hoffnung gegeben. Nicht alle Deutschen sind gleich“, so Schwartz.

Im Sommer 2011 begann sein Heilungsprozess. Zuvor hatte er kaum über seine Erlebnisse geredet. Schüler aus Bayern wollten mehr über den Mühldorfer Todeszug erfahren und mit Zeitzeugen sprechen. Sie wurden durch eine Zeitzeugenveranstaltung auf Leslie Schwartz aufmerksam. Seitdem berichtet der heute 87-Jährige regelmäßig über sein Schicksal. Und so ist auch der Kontakt zu Edda Grafe, Fachobfrau der Fachgruppe Geschichte des Gymnasiums, zustande gekommen. Sie hatte diese Veranstaltung geplant, um dem Vergessen dieser Zeit entgegen zu wirken.

Der 87-Jährige schilderte, dass er immer um sein Leben bangen musste: „Ich hatte täglich Todesangst!“. Er wurde gefoltert, man ließ ihn hungern und er wurde sogar angeschossen. Häftlingszüge wurden angegriffen. Aber Schwartz gab nie auf. Er habe sich selbst gesagt, dass er das alles irgendwie überleben wird – selbst nachdem sein bester Freund in seinen Armen starb. 1946 wurde er schließlich von amerikanischen Soldaten befreit.

Die Schüler hörten Leslie Schwartz aufmerksam zu. Später fragte Louise, wie die Zeit war, als Schwartz in Amerika ankam. „Ich konnte kein Englisch und wurde erst einmal in eine Grundschule geschickt“, antwortete der 87-Jährige, „aber Amerika tat mir gut“. Pia wollte wissen, ob er sich vorstellen könne, wieder nach Ungarn zurückzugehen. Schwartz antwortete, dass er zwar schöne Zeiten in seinem Heimatland erlebt habe, doch durch die schrecklichen Erfahrungen im Krieg und den Einmarsch der Nazis habe er nur wenig gute Erinnerungen. Er war nur noch einmal dort, um mehr über seine Verwandten in den USA zu erfahren.

Die Begegnung mit Schülern sei ihm eine Ehre, betonte Schwartz. Er habe nie gedacht, dass Schüler sich so für dieses Thema interessieren würden. „Jetzt bin ich geliebt, anerkannt und nicht vergessen, genau das Gegenteil von dem, was die Nazis immer wollten“, erklärte der 87-Jährige stolz.

Bild- und Artikelnachweis: nwzonline.de

„Nicht wir prägen die Geschichte, die Geschichte prägt uns“. Das ist das Lieblingszitat von Leslie Schwartz, denn es beschreibt exakt sein Leben. Als 16-Jähriger hat er Deutschland verlassen und ist in die USA emigriert. Der heute 87-Jährige, der in Ungarn geboren wurde, hat den Holocaust überlebt. Über seine Erlebnisse hat er am Freitag vor Schülern des Gymnasiums Brake gesprochen.

Als er 14 Jahre alt war, hatte er bereits alles verloren: seine Freiheit, seine Familie, seine Staatsbürgerschaft, seine Identität und sogar seinen Namen. Doch einfach aufgeben kam für Schwartz nie in Frage. Seine Mutter, seine Schwestern und auch sein Stiefvater hatte er in dieser Zeit verloren. Schwartz war als Teenager in den Konzentrationslagern Auschwitz, Dachau und hat auch den Mühldorfer Todeszug überlebt.

Man könnte denken, er würde alle Deutschen hassen, aber das verneinte der 87-Jährige. Denn ein paar Deutschen, dessen Namen und Bilder ihm auch heute noch im Kopf sind, hat er es zu verdanken, dass er nicht nur Essen und Trinken hatte. „Sie haben mir Hoffnung gegeben. Nicht alle Deutschen sind gleich“, so Schwartz.

Im Sommer 2011 begann sein Heilungsprozess. Zuvor hatte er kaum über seine Erlebnisse geredet. Schüler aus Bayern wollten mehr über den Mühldorfer Todeszug erfahren und mit Zeitzeugen sprechen. Sie wurden durch eine Zeitzeugenveranstaltung auf Leslie Schwartz aufmerksam. Seitdem berichtet der heute 87-Jährige regelmäßig über sein Schicksal. Und so ist auch der Kontakt zu Edda Grafe, Fachobfrau der Fachgruppe Geschichte des Gymnasiums, zustande gekommen. Sie hatte diese Veranstaltung geplant, um dem Vergessen dieser Zeit entgegen zu wirken.

Der 87-Jährige schilderte, dass er immer um sein Leben bangen musste: „Ich hatte täglich Todesangst!“. Er wurde gefoltert, man ließ ihn hungern und er wurde sogar angeschossen. Häftlingszüge wurden angegriffen. Aber Schwartz gab nie auf. Er habe sich selbst gesagt, dass er das alles irgendwie überleben wird – selbst nachdem sein bester Freund in seinen Armen starb. 1946 wurde er schließlich von amerikanischen Soldaten befreit.

Die Schüler hörten Leslie Schwartz aufmerksam zu. Später fragte Louise, wie die Zeit war, als Schwartz in Amerika ankam. „Ich konnte kein Englisch und wurde erst einmal in eine Grundschule geschickt“, antwortete der 87-Jährige, „aber Amerika tat mir gut“. Pia wollte wissen, ob er sich vorstellen könne, wieder nach Ungarn zurückzugehen. Schwartz antwortete, dass er zwar schöne Zeiten in seinem Heimatland erlebt habe, doch durch die schrecklichen Erfahrungen im Krieg und den Einmarsch der Nazis habe er nur wenig gute Erinnerungen. Er war nur noch einmal dort, um mehr über seine Verwandten in den USA zu erfahren.

Die Begegnung mit Schülern sei ihm eine Ehre, betonte Schwartz. Er habe nie gedacht, dass Schüler sich so für dieses Thema interessieren würden. „Jetzt bin ich geliebt, anerkannt und nicht vergessen, genau das Gegenteil von dem, was die Nazis immer wollten“, erklärte der 87-Jährige stolz.

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