Über 250 Schüler interviewte die 16-Jährige im Rahmen ihrer Facharbeit. Für die Auswertung bekam sie die Note „sehr gut“.
„Die Flüchtlinge in den Notunterkünften haben kein leichtes Leben“ berichtet Lotta Mannagottera. Anfang September war sie mit der DLRG im Camp Oerbke bei Bad Fallingbostel um die Organisation des Einrichtungsbetriebes zu unterstützen. Damals lebten dort über 1200 Menschen.
Die Abiturientin dachte bis zu diesem Zeitpunkt, dass sie in der Flüchtlingsfrage gut informiert sei. Die Konfrontation mit der Realität sah aber doch ganz anders: „Die Menschen können den ganzen Tag nur rumsitzen und wissen nicht, was sie tun sollen. Die haben sich gefreut, dass ich mir Zeit für Gespräche genommen habe und hatten eine Menge zu erzählen. Zum Beispiel, dass momentan nur eine Waschmaschine für über 1000 Bewohner vorhanden ist. Dabei habe ich gemerkt, dass meine Vorstellungen zum Thema nicht ganz richtig sind“, erzählt die 16-Jährige weiter.
Wieder zu Hause ließ sie das Thema nicht mehr los. „Ich musste oft über den Kontrast zwischen meiner fehlerhaften Vorstellung und der Realität nachdenken“, erinnert sich Lotta.
Was wissen Schüler?
Aus diesem Grund habe sie sich dann dazu entschlossen, diese Problematik in ihrer Facharbeit zu behandeln. Zum Thema „Refugees welcome?! What students from Brake think and know about this topic“ (zu deutsch: Willkommene Flüchtlinge?! Was Schüler aus Brake über diese Überschrift denken und wissen), evaluierte die Zwölftklässlerin beispielsweise Vorstellungen, Erwartungen, Ängste sowie das Wissen zur Flüchtlingssituation von Schülern verschiedener Braker Schulen.
An der Umfrage beteiligten sich 251 Schüler der Klassen sieben bis zwölf. Verteilt wurde der Fragebogen am Gymnasium, der Haupt- und Realschule und der Berufsbildenden Schule.
Zu diesem Zweck erstellte Lotta einen Fragebogen. Insgesamt zwölf Fragen galt es anonym zu beantworten. Hast du dich privat über das Thema Flüchtlinge informiert? Weißt du, wie viele Flüchtlinge ungefähr in der Wesermarsch untergebracht sind beziehungsweise noch erwartet werden? Oder: Sollte Deutschland deiner Meinung nach weiterhin Flüchtlinge aufnehmen? – waren einige Fragen. Zu fast jeder Frage hatten die Teilnehmer Gelegenheit, ihre Antworten zu erklären.
Habe mich wiedererkannt
Zweieinhalb Wochen hat Lotta Mannagottera schließlich benötigt, um alle 251 Fragebögen auszuwerten. „Bei der Bearbeitung der Daten habe ich mich ganz oft wiedererkannt“, berichtet die Schülerin. Vielen Befragten sei die Flüchtlingssituation in Deutschland weitestgehend bekannt. Wie die Situation in der Wesermarsch aussieht, sei jedoch nur den wenigsten klar gewesen.
Auffällig seien auch die Ängste der befragten Schüler. Viele Jugendliche haben Verlustängste und fürchten sich vor beidseitiger Gewalt beziehungsweise vor rechten Gewalttaten.
Fakt sei auch, dass die Schüler besser informiert werden müssten. „Gerade weil Jugendliche viele Informationen einfach so hinnehmen und nicht richtig hinterfragen, ist es wichtig, zu sensibilisieren und korrektes Datenmaterial zu nutzen“, erläutert Lotta.
Die Schüler stünden der Flüchtlingsfrage aber insgesamt offen gegenüber. „Wenn jeder sich richtig informiert und nachdenkt, kann man das Fragezeichen aus dem Titel meiner Hausarbeit entfernen“, ist sich Lotta sicher.
Bild- und Artikelnachweis: nwzonline.de
Über 250 Schüler interviewte die 16-Jährige im Rahmen ihrer Facharbeit. Für die Auswertung bekam sie die Note „sehr gut“.
„Die Flüchtlinge in den Notunterkünften haben kein leichtes Leben“ berichtet Lotta Mannagottera. Anfang September war sie mit der DLRG im Camp Oerbke bei Bad Fallingbostel um die Organisation des Einrichtungsbetriebes zu unterstützen. Damals lebten dort über 1200 Menschen.
Die Abiturientin dachte bis zu diesem Zeitpunkt, dass sie in der Flüchtlingsfrage gut informiert sei. Die Konfrontation mit der Realität sah aber doch ganz anders: „Die Menschen können den ganzen Tag nur rumsitzen und wissen nicht, was sie tun sollen. Die haben sich gefreut, dass ich mir Zeit für Gespräche genommen habe und hatten eine Menge zu erzählen. Zum Beispiel, dass momentan nur eine Waschmaschine für über 1000 Bewohner vorhanden ist. Dabei habe ich gemerkt, dass meine Vorstellungen zum Thema nicht ganz richtig sind“, erzählt die 16-Jährige weiter.
Wieder zu Hause ließ sie das Thema nicht mehr los. „Ich musste oft über den Kontrast zwischen meiner fehlerhaften Vorstellung und der Realität nachdenken“, erinnert sich Lotta.
Was wissen Schüler?
Aus diesem Grund habe sie sich dann dazu entschlossen, diese Problematik in ihrer Facharbeit zu behandeln. Zum Thema „Refugees welcome?! What students from Brake think and know about this topic“ (zu deutsch: Willkommene Flüchtlinge?! Was Schüler aus Brake über diese Überschrift denken und wissen), evaluierte die Zwölftklässlerin beispielsweise Vorstellungen, Erwartungen, Ängste sowie das Wissen zur Flüchtlingssituation von Schülern verschiedener Braker Schulen.
An der Umfrage beteiligten sich 251 Schüler der Klassen sieben bis zwölf. Verteilt wurde der Fragebogen am Gymnasium, der Haupt- und Realschule und der Berufsbildenden Schule.
Zu diesem Zweck erstellte Lotta einen Fragebogen. Insgesamt zwölf Fragen galt es anonym zu beantworten. Hast du dich privat über das Thema Flüchtlinge informiert? Weißt du, wie viele Flüchtlinge ungefähr in der Wesermarsch untergebracht sind beziehungsweise noch erwartet werden? Oder: Sollte Deutschland deiner Meinung nach weiterhin Flüchtlinge aufnehmen? – waren einige Fragen. Zu fast jeder Frage hatten die Teilnehmer Gelegenheit, ihre Antworten zu erklären.
Habe mich wiedererkannt
Zweieinhalb Wochen hat Lotta Mannagottera schließlich benötigt, um alle 251 Fragebögen auszuwerten. „Bei der Bearbeitung der Daten habe ich mich ganz oft wiedererkannt“, berichtet die Schülerin. Vielen Befragten sei die Flüchtlingssituation in Deutschland weitestgehend bekannt. Wie die Situation in der Wesermarsch aussieht, sei jedoch nur den wenigsten klar gewesen.
Auffällig seien auch die Ängste der befragten Schüler. Viele Jugendliche haben Verlustängste und fürchten sich vor beidseitiger Gewalt beziehungsweise vor rechten Gewalttaten.
Fakt sei auch, dass die Schüler besser informiert werden müssten. „Gerade weil Jugendliche viele Informationen einfach so hinnehmen und nicht richtig hinterfragen, ist es wichtig, zu sensibilisieren und korrektes Datenmaterial zu nutzen“, erläutert Lotta.
Die Schüler stünden der Flüchtlingsfrage aber insgesamt offen gegenüber. „Wenn jeder sich richtig informiert und nachdenkt, kann man das Fragezeichen aus dem Titel meiner Hausarbeit entfernen“, ist sich Lotta sicher.
Bild- und Artikelnachweis: nwzonline.de