Etwa 3,5 Stunden lang ist der Ballon geflogen. In dieser Zeit hat er 170 Kilometer zurückgelegt – und jede Menge interessanter Daten gesammelt. Diese werden jetzt ausgewertet.
Für den Unbeteiligten ist es im ersten Moment lediglich eine Styroporbox von knapp 50 mal 50 mal 50 Zentimeter Größe, an der links und rechts jeweils eine Styroporplatte befestigt worden ist. Doch der erste Eindruck täuscht. Was jetzt auf einem Arbeitstisch in der Agora des Gymnasiums präsentiert wurde, ist eine vollfunktionsfähige Sonde, die im August vergangenen Jahres mit Hilfe eines Ballons bis in die Stratosphäre vorgedrungen ist.
Die Stratosphäre ist die zweite Schicht der Atmosphäre. Sie befindet sich in rund 15 bis 50 Kilometer Höhe.
Doch der Reihe nach:
Am Anfang aller Taten stand eine Projektwoche, die unter dem Motto „Aus aller Welt“ stand. Die Lehrer Arne Winterboer und Johannes Böhmer hatten die Idee, ein Projekt anzubieten, das am Ende die Welt von oben zeigen sollte. So war der Gedanke, einen funktionsfähigen Wetterballon zu bauen und starten zu lassen, schnell in die Welt gesetzt. Er fand breite Zustimmung bei den Schülern.
Mehr als 20 Schüler nahmen an dem Projekt teil; sie beschäftigten sich während der Projekttage mit dem Wetterballon, der Atmosphäre und dem Wettergeschehen. Die Kosten des Projektes in Höhe von rund 1500 Euro (zuzüglich Versicherung) wurde durch mehrere Sponsoren ermöglicht. Sie bekamen als Dank Werbeflächen auf der Sonde zur Verfügung gestellt.
Der erste Versuch, den Wetterballon zu starten, fiel buchstäblich ins Wasser. Ursprünglich war angedacht, den Ballon bereits am 21. Juni auf Reisen zu schicken. Aber ausgerechnet an diesem Tag waren die Wetterbedingungen in einem ansonsten trockenen Sommer so schlecht, dass ein Start unmöglich war. Der Start wurde verschoben, was sich im Nachhinein als Glücksfall erwies.
Die Sonde bot noch Raum für eine Nutzlast von etwa 300 Gramm. Durch Mitglieder des Vereins „Kreativität trifft Technik“ in Oldenburg wurde der Wetterballon mit weiteren Sensoren und einem verbesserten Ortungssystem ausgestattet. Und der verregnete Tag wurde kurzerhand umorganisiert: Die Schüler bekamen die Gelegenheit, hinter die Kulissen des Bremer Flughafens zu schauen.
Beim zweiten Anlauf klappte es dann. Am 28. August vergangenen Jahres wurde der Wetterballon beim Gymnasium gestartet. Auf seinem rund 3,5 Stunden langen Flug legte er eine Strecke von knapp 170 Kilometern zurück und erreichte eine maximale Flughöhe von rund 37 Kilometer Höhe. Die Flugroute wurde in Echtzeit aufgenommen.
Der Wetterballon ist mit Helium gefüllt gewesen, das sich während des Aufstiegs immer weiter ausdehnte. Ab einem gewissen Zeitpunkt hielt das Material nicht mehr stand und der Ballon platzte.
Beim Herunterfallen öffnete sich ein roter Fallschirm, der eine relativ sanfte Landung der Sonde ermöglichte. Sie landete in der Nähe von Soltau. Mit den eingebauten technischen Hilfsmitteln, hatte das Bodenteam keine Schwierigkeit, den Wetterballon zu orten und zu bergen.
In den ersten 1,5 Stunden zeichneten drei Kameras alles auf. Ursprünglich war geplant, dass die Kameras den gesamten Flug aufzeichnen sollten. Aufgrund eines technischen Fehlers musste jedoch auf die externen Kamerabatterien verzichtet werden.
Das aufgezeichnete Bildmaterial reicht jedoch schon aus, um das Projekt als Erfolg zu werten. Ilka Urbanski etwa sagte, dass ihr „besonders die vielen schönen Videos und Bilder gefallen haben, die man sonst wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen hätte.“
Während der Projektvorstellung wurde ein Filmbeitrag über das Filmmaterial gezeigt. Die Zuschauer konnten einen exklusiven Blick auf Brake aus der Vogelperspektive werfen.
Weitere Messinstrumente lieferten Daten über den Luftdruck, die Fluggeschwindigkeit, die Luftfeuchtigkeit usw., die nun von den Schülern im Unterricht genutzt werden können.
Die Schüler waren durchweg begeistert von dem Projekt. Georg von Kampen gefiel es, „dass mit Fleiß etwas Eigenständiges entstanden ist“. Das Projekt habe ermöglicht, Erfahrungen zu sammeln, die durch Theorievermittlung nie zustande gekommen wären.
Das Projekt hat den Schülern gezeigt, dass Ideen durch fächerübergreifende Zusammenarbeit, Kreativität und Beharrlichkeit umgesetzt werden können. Aufgrund der breiten Akzeptanz und des Erfolges ist geplant, ein ähnliches Projekt im zweiten Halbjahr 2019 anzubieten. Selbstverständlich werden erneut Sponsoren benötigt, die es mit ihrer Spende ermöglichen, den Wetterballon in die Höhe steigen zu lassen.
Bild- und Artikelnachweis: nwzonline.de
Etwa 3,5 Stunden lang ist der Ballon geflogen. In dieser Zeit hat er 170 Kilometer zurückgelegt – und jede Menge interessanter Daten gesammelt. Diese werden jetzt ausgewertet.
Für den Unbeteiligten ist es im ersten Moment lediglich eine Styroporbox von knapp 50 mal 50 mal 50 Zentimeter Größe, an der links und rechts jeweils eine Styroporplatte befestigt worden ist. Doch der erste Eindruck täuscht. Was jetzt auf einem Arbeitstisch in der Agora des Gymnasiums präsentiert wurde, ist eine vollfunktionsfähige Sonde, die im August vergangenen Jahres mit Hilfe eines Ballons bis in die Stratosphäre vorgedrungen ist.
Die Stratosphäre ist die zweite Schicht der Atmosphäre. Sie befindet sich in rund 15 bis 50 Kilometer Höhe.
Doch der Reihe nach:
Am Anfang aller Taten stand eine Projektwoche, die unter dem Motto „Aus aller Welt“ stand. Die Lehrer Arne Winterboer und Johannes Böhmer hatten die Idee, ein Projekt anzubieten, das am Ende die Welt von oben zeigen sollte. So war der Gedanke, einen funktionsfähigen Wetterballon zu bauen und starten zu lassen, schnell in die Welt gesetzt. Er fand breite Zustimmung bei den Schülern.
Mehr als 20 Schüler nahmen an dem Projekt teil; sie beschäftigten sich während der Projekttage mit dem Wetterballon, der Atmosphäre und dem Wettergeschehen. Die Kosten des Projektes in Höhe von rund 1500 Euro (zuzüglich Versicherung) wurde durch mehrere Sponsoren ermöglicht. Sie bekamen als Dank Werbeflächen auf der Sonde zur Verfügung gestellt.
Der erste Versuch, den Wetterballon zu starten, fiel buchstäblich ins Wasser. Ursprünglich war angedacht, den Ballon bereits am 21. Juni auf Reisen zu schicken. Aber ausgerechnet an diesem Tag waren die Wetterbedingungen in einem ansonsten trockenen Sommer so schlecht, dass ein Start unmöglich war. Der Start wurde verschoben, was sich im Nachhinein als Glücksfall erwies.
Die Sonde bot noch Raum für eine Nutzlast von etwa 300 Gramm. Durch Mitglieder des Vereins „Kreativität trifft Technik“ in Oldenburg wurde der Wetterballon mit weiteren Sensoren und einem verbesserten Ortungssystem ausgestattet. Und der verregnete Tag wurde kurzerhand umorganisiert: Die Schüler bekamen die Gelegenheit, hinter die Kulissen des Bremer Flughafens zu schauen.
Beim zweiten Anlauf klappte es dann. Am 28. August vergangenen Jahres wurde der Wetterballon beim Gymnasium gestartet. Auf seinem rund 3,5 Stunden langen Flug legte er eine Strecke von knapp 170 Kilometern zurück und erreichte eine maximale Flughöhe von rund 37 Kilometer Höhe. Die Flugroute wurde in Echtzeit aufgenommen.
Der Wetterballon ist mit Helium gefüllt gewesen, das sich während des Aufstiegs immer weiter ausdehnte. Ab einem gewissen Zeitpunkt hielt das Material nicht mehr stand und der Ballon platzte.
Beim Herunterfallen öffnete sich ein roter Fallschirm, der eine relativ sanfte Landung der Sonde ermöglichte. Sie landete in der Nähe von Soltau. Mit den eingebauten technischen Hilfsmitteln, hatte das Bodenteam keine Schwierigkeit, den Wetterballon zu orten und zu bergen.
In den ersten 1,5 Stunden zeichneten drei Kameras alles auf. Ursprünglich war geplant, dass die Kameras den gesamten Flug aufzeichnen sollten. Aufgrund eines technischen Fehlers musste jedoch auf die externen Kamerabatterien verzichtet werden.
Das aufgezeichnete Bildmaterial reicht jedoch schon aus, um das Projekt als Erfolg zu werten. Ilka Urbanski etwa sagte, dass ihr „besonders die vielen schönen Videos und Bilder gefallen haben, die man sonst wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen hätte.“
Während der Projektvorstellung wurde ein Filmbeitrag über das Filmmaterial gezeigt. Die Zuschauer konnten einen exklusiven Blick auf Brake aus der Vogelperspektive werfen.
Weitere Messinstrumente lieferten Daten über den Luftdruck, die Fluggeschwindigkeit, die Luftfeuchtigkeit usw., die nun von den Schülern im Unterricht genutzt werden können.
Die Schüler waren durchweg begeistert von dem Projekt. Georg von Kampen gefiel es, „dass mit Fleiß etwas Eigenständiges entstanden ist“. Das Projekt habe ermöglicht, Erfahrungen zu sammeln, die durch Theorievermittlung nie zustande gekommen wären.
Das Projekt hat den Schülern gezeigt, dass Ideen durch fächerübergreifende Zusammenarbeit, Kreativität und Beharrlichkeit umgesetzt werden können. Aufgrund der breiten Akzeptanz und des Erfolges ist geplant, ein ähnliches Projekt im zweiten Halbjahr 2019 anzubieten. Selbstverständlich werden erneut Sponsoren benötigt, die es mit ihrer Spende ermöglichen, den Wetterballon in die Höhe steigen zu lassen.
Bild- und Artikelnachweis: nwzonline.de