Braker Gymnasiasten besuchen Bürgermeister in Schülersprechstunde
Ein ungewohntes Publikum versammelte sich am Dienstagmorgen (30. Januar) im Sitzungssaal des Rathauses in Brake: 20 Schülerinnen und Schüler der Klasse 8c des örtlichen Gymnasiums besuchten den dortigen Hausherren Bürgermeister Michael Kurz (SPD). „Die Jugendlichen haben in dem vergangenen Halbjahr erstmalig Politikunterricht erhalten. Als Abschluss dieses ersten Zuganges zum Fach Politik-Wirtschaft soll daher der Besuch im Rathaus das Interesse der Gymnasiasten aufrechterhalten bzw. sie zu einem späteren aktiven Mitwirken an der Politik motivieren“, so Politiklehrer Peter van Mark, der das Treffen organisiert hatte.
Erstmalig hatten im Frühjahr 2017 Abiturienten das Rathaus besucht und dabei war die Idee zur Einrichtung eines regelmäßig stattfindenden Dialogforums zwischen Rathaus und Schule, der „Schülersprechstunde“, entstanden. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche mit den Verantwortlichen für ihre Stadt bzw. Gemeinde zusammenzubringen, um gemeinsam Fragen zu erörtern und Ideen zu entwickeln. Er wolle dieses Forum gerne weiter unterstützen, so Bürgermeister Kurz und bekräftigte erneut seinen Aufruf an die Jugendlichen, sich z.B. im Schülerparlament für ihre eigenen Interessen einzusetzen.
Nachdem die Jugendlichen im Unterricht das Thema „Politik vor Ort“ behandelt haben, bei dem es u.a. um die Mitbestimmung in der Gemeinde sowie die Funktion von Stadtrat und Bürgermeister ging, erfolgte nun der Einblick in die kommunalpolitische Realität. „Wir würden uns freuen, wenn Sie uns einen kurzen Einblick in Ihre Aufgaben geben sowie die Finanzsituation der Stadt Brake und die sich daraus ergebenden Herausforderungen darstellen könnten“ hatten die Politikschüler ihre Anfrage im Rathaus formuliert. Michael Kurz, der seit dem 1. November 2014 auch Leiter der Stadtverwaltung Brakes ist, erläuterte deren Aufbau sowie die Zusammensetzung des Stadtrates und seine verschiedenen Funktionen als Bürgermeister. So ist er Vorsitzender des Verwaltungsausschusses und Repräsentant der Stadt sowie, z.B. bei Hochwasser oder anderen Notständen, der Verantwortliche für die Gefahrenabwehr. Zur Finanzlage der Stadt erfuhren die Gymnasiasten, dass sich die Einnahmen der Stadt Brake im Jahr 2017 laut Planung auf ca. 22,5 Mio. Euro beliefen. Allerdings, so Michael Kurz, stehen diesen Ausgaben in Höhe von 11 Mio. Euro als Transferleistungen, d.h. Abgaben an Land und Landkreis gegenüber. Ferner belaufen sich die Mitarbeitergehälter auf ca. 6 Mio. Euro, es entstehen Kosten für drei kommunale und weitere nichtstädtische Kindergärten, Ausgaben für Gebäudemanagement und -instandhaltung, die Feuerwehr usw., so dass die Haushaltslage keine großen Sprünge erlaube. Zudem belaufen sich die langfristigen Schulden der Stadt auf ca. 16,5 Mio. Euro. Erklärtes Ziel sei, so Bürgermeister Kurz, Brake bis Ende 2021 in Bezug auf die Kassenkredite in Höhe von 7,6 Mio. Euro nahezu schuldenfrei zu machen.
Anschließend erfuhren die Jugendlichen auch einiges privates über den „Hauptverwaltungsbeamten“, wie der Bürgermeister amtlich heißt. Die von den Gymnasiasten vorbereiteten Fragen zu Arbeitszeiten und Familienleben beantwortete Michael Kurz ebenso offen, wie die zu seinen Zukunftsplänen. So erfragte Klaas Müller (14) aus Rodenkirchen, welche Rolle das Parteibuch bei der Ausübung des Bürgermeisteramtes spiele. Er wolle ein Bürgermeister für alle sein und verstehe sein Amt als parteiübergreifendes, das es im Interesse aller 15.500 Einwohner Brakes auszuüben gelte, antwortete Michael Kurz darauf. Als Cedric Blohm (13) aus Rodenkirchen wissen wollte, ob der Bürgermeister weitergehende politische Ambitionen auf Landes- oder Bundesebene habe, verneinte dieser lächelnd und fügte an, er könne sich allerdings, ein entsprechendes Wählervotum vorausgesetzt, eine weitere Amtszeit als Bürgermeister vorstellen.
Zusätzlich ergab sich am Mittwochmorgen ein Kurzbesuch im Kreishaus des Landkreises Wesermarsch – ebenfalls ein interessanter außerschulischer Lernort, den es im Rahmen der Schülersprechstunde Zukunft häufiger aufzusuchen gilt. Fachkundig gab Ines Mannagottera vom Büro des Landrates eine Einweisung in den Sitzungsaal des Kreistages und regte die Jugendlichen an, sich in der Politik zu engagieren, um Verantwortung für die Region zu übernehmen: „Wir brauchen euch in der Region, also gestaltet diese mit!“ formulierte die Fachdienstleiterin des Büros des Landrates Thomas Brückmann und verwies auch auf die Möglichkeiten, den Landkreis Wesermarsch als regionalen Arbeitgeber zu sehen.
Bild- und Artikelnachweis: Herr van Mark
Braker Gymnasiasten besuchen Bürgermeister in Schülersprechstunde
Ein ungewohntes Publikum versammelte sich am Dienstagmorgen (30. Januar) im Sitzungssaal des Rathauses in Brake: 20 Schülerinnen und Schüler der Klasse 8c des örtlichen Gymnasiums besuchten den dortigen Hausherren Bürgermeister Michael Kurz (SPD). „Die Jugendlichen haben in dem vergangenen Halbjahr erstmalig Politikunterricht erhalten. Als Abschluss dieses ersten Zuganges zum Fach Politik-Wirtschaft soll daher der Besuch im Rathaus das Interesse der Gymnasiasten aufrechterhalten bzw. sie zu einem späteren aktiven Mitwirken an der Politik motivieren“, so Politiklehrer Peter van Mark, der das Treffen organisiert hatte.
Erstmalig hatten im Frühjahr 2017 Abiturienten das Rathaus besucht und dabei war die Idee zur Einrichtung eines regelmäßig stattfindenden Dialogforums zwischen Rathaus und Schule, der „Schülersprechstunde“, entstanden. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche mit den Verantwortlichen für ihre Stadt bzw. Gemeinde zusammenzubringen, um gemeinsam Fragen zu erörtern und Ideen zu entwickeln. Er wolle dieses Forum gerne weiter unterstützen, so Bürgermeister Kurz und bekräftigte erneut seinen Aufruf an die Jugendlichen, sich z.B. im Schülerparlament für ihre eigenen Interessen einzusetzen.
Nachdem die Jugendlichen im Unterricht das Thema „Politik vor Ort“ behandelt haben, bei dem es u.a. um die Mitbestimmung in der Gemeinde sowie die Funktion von Stadtrat und Bürgermeister ging, erfolgte nun der Einblick in die kommunalpolitische Realität. „Wir würden uns freuen, wenn Sie uns einen kurzen Einblick in Ihre Aufgaben geben sowie die Finanzsituation der Stadt Brake und die sich daraus ergebenden Herausforderungen darstellen könnten“ hatten die Politikschüler ihre Anfrage im Rathaus formuliert. Michael Kurz, der seit dem 1. November 2014 auch Leiter der Stadtverwaltung Brakes ist, erläuterte deren Aufbau sowie die Zusammensetzung des Stadtrates und seine verschiedenen Funktionen als Bürgermeister. So ist er Vorsitzender des Verwaltungsausschusses und Repräsentant der Stadt sowie, z.B. bei Hochwasser oder anderen Notständen, der Verantwortliche für die Gefahrenabwehr. Zur Finanzlage der Stadt erfuhren die Gymnasiasten, dass sich die Einnahmen der Stadt Brake im Jahr 2017 laut Planung auf ca. 22,5 Mio. Euro beliefen. Allerdings, so Michael Kurz, stehen diesen Ausgaben in Höhe von 11 Mio. Euro als Transferleistungen, d.h. Abgaben an Land und Landkreis gegenüber. Ferner belaufen sich die Mitarbeitergehälter auf ca. 6 Mio. Euro, es entstehen Kosten für drei kommunale und weitere nichtstädtische Kindergärten, Ausgaben für Gebäudemanagement und -instandhaltung, die Feuerwehr usw., so dass die Haushaltslage keine großen Sprünge erlaube. Zudem belaufen sich die langfristigen Schulden der Stadt auf ca. 16,5 Mio. Euro. Erklärtes Ziel sei, so Bürgermeister Kurz, Brake bis Ende 2021 in Bezug auf die Kassenkredite in Höhe von 7,6 Mio. Euro nahezu schuldenfrei zu machen.
Anschließend erfuhren die Jugendlichen auch einiges privates über den „Hauptverwaltungsbeamten“, wie der Bürgermeister amtlich heißt. Die von den Gymnasiasten vorbereiteten Fragen zu Arbeitszeiten und Familienleben beantwortete Michael Kurz ebenso offen, wie die zu seinen Zukunftsplänen. So erfragte Klaas Müller (14) aus Rodenkirchen, welche Rolle das Parteibuch bei der Ausübung des Bürgermeisteramtes spiele. Er wolle ein Bürgermeister für alle sein und verstehe sein Amt als parteiübergreifendes, das es im Interesse aller 15.500 Einwohner Brakes auszuüben gelte, antwortete Michael Kurz darauf. Als Cedric Blohm (13) aus Rodenkirchen wissen wollte, ob der Bürgermeister weitergehende politische Ambitionen auf Landes- oder Bundesebene habe, verneinte dieser lächelnd und fügte an, er könne sich allerdings, ein entsprechendes Wählervotum vorausgesetzt, eine weitere Amtszeit als Bürgermeister vorstellen.
Zusätzlich ergab sich am Mittwochmorgen ein Kurzbesuch im Kreishaus des Landkreises Wesermarsch – ebenfalls ein interessanter außerschulischer Lernort, den es im Rahmen der Schülersprechstunde Zukunft häufiger aufzusuchen gilt. Fachkundig gab Ines Mannagottera vom Büro des Landrates eine Einweisung in den Sitzungsaal des Kreistages und regte die Jugendlichen an, sich in der Politik zu engagieren, um Verantwortung für die Region zu übernehmen: „Wir brauchen euch in der Region, also gestaltet diese mit!“ formulierte die Fachdienstleiterin des Büros des Landrates Thomas Brückmann und verwies auch auf die Möglichkeiten, den Landkreis Wesermarsch als regionalen Arbeitgeber zu sehen.
Bild- und Artikelnachweis: Herr van Mark