Rieke Bartels (14) und Moritz May (17) würden gern noch mehr tun. Aber als Schüler darf man eben nicht alles. Auch nicht, wenn es um eine so wichtige Sache geht wie den Klimaschutz.
Und dass es von der Schule offiziell keine Unterstützung gibt, dafür haben die beiden Schülersprecher des Gymnasiums Brake auch durchaus Verständnis: „Dafür kann uns die Schulleitung kein frei geben.“ Selbst wenn der Kontakt zur Schulleitung überaus gut sei und diese „alles in ihrer Macht Stehende für uns tut“.
Sicher stehe Bildung an erster Stelle, betonen die beiden Schülersprecher. „Die ist lebenswichtig, um eine gute Zukunft zu haben.“ Lebenswichtig sei eben aber auch ein Wandel in der Klimapolitik. Und letztlich sei das Befassen damit auch Bildung.
Und so ist es eigentlich gar nicht so schlimm, dass es von der Schulleitung kein Okay für Streiks geben kann. „So muss eben jeder selber entscheiden, ob er für seine Teilnahmen an Klima-Demos einen unentschuldigten Fehltag im Zeugnis in Kauf nimmt“, meint Moritz May.
Proteste erreichen Brake
In dieser Woche sollen die „Fridays-for-Future“-Aktionen auch Brake erreichen. Am Tag des Generalstreiks, am Freitag, 20. September. Bisher sind immer nur einige Schüler nach Oldenburg gefahren, vor allem aus der Oberstufe. Ein Grund für die allenfalls mäßige Beteiligung: die Anbindung an das Oberzentrum, ein anderer sicherlich die Fehltage. Aber nach Moritz Mays Einschätzung nehmen das immer mehr Mitschüler in Kauf.
Organisiert wird von der Schülervertretung keine Streikbeteiligung. „Das dürfen wir gar nicht.“ Was sie aber darf: „Wir geben Informationen weiter, die uns erreichen“ – auch an die Schulleitung.
Und einige Informationen haben die Schüler bereits erreicht: So lädt die Evangelische Jugend zu einem Sitzstreik am Freitag ab 10 Uhr an der Stadtkirche Brake ein – als Teil der Aktionswoche „zuFrieden“. Die Grünen laden zur Demo nach Oldenburg ein.
Persönlich, das betonen Rieke Bartels und Moritz May, sind beide vom Sinn der Klimastreiks überzeugt: „Es ist lebenswichtig, dass das Pariser Klimaabkommen, das von der Bundesregierung nicht eingehalten wird, umgesetzt wird“, meint der 17-jährige Oberstufenschüler. „ Ansonsten werden wir irgendwann nicht mehr auf der Erde leben können. Und wir könnten die Konsequenzen noch miterleben.“ Dabei könne man viele Dinge verändern, „auch viel schneller“. Auf einen nicht unwesentlichen Aspekt weist Rieke Bartels hin: „Wenn wir in unserer Freizeit demonstrieren, interessiert es doch niemanden. Es ist wichtig, dass die Politik uns wahrnimmt.“ Das habe man offensichtlich erreicht. Für die Zehntklässlerin ist das aber nur das „erste Teilziel. Jetzt muss sich was ändern.“
Persönlich haben beide schon Konsequenzen gezogen: So oft es geht fahren sie Fahrrad und Bahn, setzen auf Mehrweg-Trinkflaschen und vermeiden Plastikverpackungen – auch wenn das ganz besonders schwierig sei.
Einiges angestoßen
In der Schule hat die Umwelt-Arbeitsgemeinschaft, die „Green-AGe“ jüngst die Mülltrennung in den Klassenräumen durchgesetzt. Und es gibt eine ganze Reihe weiterer Ansätze: Ökologisch und fair produzierte Edelstahltrinkflaschen sollen künftig angeboten werden (und Einweg-Flaschen ersetzen), die verpflichtenden Hausaufgabenhefte sollen um unnötige Seiten entschlackt werden, um Papier zu sparen, und möglichst auch ihren Plastikeinband verlieren. „Wenn jeder Kleinigkeiten macht, würde das schon viel helfen“, weiß Amelie Müller von der „Green-AGe“. Die Umwelt-AG hat in den vergangenen Jahren schon einiges angestoßen. Viel geholfen habe schon der Hofdienst, den Schüler jeden Dienstag und Donnerstag übernehmen (müssen). „Man sieht den Unterschied“, meint die 14 Jährige. „Man merkt den Schülern und der ganzen Gesellschaft an, dass sie umweltbewusster wird.“
Das mache sich übrigens auch im Unterricht bemerkbar, verrät Moritz May. Immer öfter werde das Thema Umwelt- und Klimaschutz in den Stunden thematisiert und diskutiert, nicht nur, wenn es der Lehrplan vorsehe. „Viele Lehrkräfte haben großes Verständnis für unsere Sorgen.“
Für den 26. September, ein Donnerstag, hat die Fachgruppe Politik eine schulinterne Podiumsdiskussion zum Thema „Fair Trade“ organisiert. Moderiert und durchgeführt wird sie von Schülern mit Unterstützung der Fachlehrer. „Wir bleiben an dem Thema dran“, betont Moritz May. „Auch wenn es einige Hindernisse gibt.“
Bild- und Artikelnachweis: nwzonline.de
Rieke Bartels (14) und Moritz May (17) würden gern noch mehr tun. Aber als Schüler darf man eben nicht alles. Auch nicht, wenn es um eine so wichtige Sache geht wie den Klimaschutz.
Und dass es von der Schule offiziell keine Unterstützung gibt, dafür haben die beiden Schülersprecher des Gymnasiums Brake auch durchaus Verständnis: „Dafür kann uns die Schulleitung kein frei geben.“ Selbst wenn der Kontakt zur Schulleitung überaus gut sei und diese „alles in ihrer Macht Stehende für uns tut“.
Sicher stehe Bildung an erster Stelle, betonen die beiden Schülersprecher. „Die ist lebenswichtig, um eine gute Zukunft zu haben.“ Lebenswichtig sei eben aber auch ein Wandel in der Klimapolitik. Und letztlich sei das Befassen damit auch Bildung.
Und so ist es eigentlich gar nicht so schlimm, dass es von der Schulleitung kein Okay für Streiks geben kann. „So muss eben jeder selber entscheiden, ob er für seine Teilnahmen an Klima-Demos einen unentschuldigten Fehltag im Zeugnis in Kauf nimmt“, meint Moritz May.
Proteste erreichen Brake
In dieser Woche sollen die „Fridays-for-Future“-Aktionen auch Brake erreichen. Am Tag des Generalstreiks, am Freitag, 20. September. Bisher sind immer nur einige Schüler nach Oldenburg gefahren, vor allem aus der Oberstufe. Ein Grund für die allenfalls mäßige Beteiligung: die Anbindung an das Oberzentrum, ein anderer sicherlich die Fehltage. Aber nach Moritz Mays Einschätzung nehmen das immer mehr Mitschüler in Kauf.
Organisiert wird von der Schülervertretung keine Streikbeteiligung. „Das dürfen wir gar nicht.“ Was sie aber darf: „Wir geben Informationen weiter, die uns erreichen“ – auch an die Schulleitung.
Und einige Informationen haben die Schüler bereits erreicht: So lädt die Evangelische Jugend zu einem Sitzstreik am Freitag ab 10 Uhr an der Stadtkirche Brake ein – als Teil der Aktionswoche „zuFrieden“. Die Grünen laden zur Demo nach Oldenburg ein.
Persönlich, das betonen Rieke Bartels und Moritz May, sind beide vom Sinn der Klimastreiks überzeugt: „Es ist lebenswichtig, dass das Pariser Klimaabkommen, das von der Bundesregierung nicht eingehalten wird, umgesetzt wird“, meint der 17-jährige Oberstufenschüler. „ Ansonsten werden wir irgendwann nicht mehr auf der Erde leben können. Und wir könnten die Konsequenzen noch miterleben.“ Dabei könne man viele Dinge verändern, „auch viel schneller“. Auf einen nicht unwesentlichen Aspekt weist Rieke Bartels hin: „Wenn wir in unserer Freizeit demonstrieren, interessiert es doch niemanden. Es ist wichtig, dass die Politik uns wahrnimmt.“ Das habe man offensichtlich erreicht. Für die Zehntklässlerin ist das aber nur das „erste Teilziel. Jetzt muss sich was ändern.“
Persönlich haben beide schon Konsequenzen gezogen: So oft es geht fahren sie Fahrrad und Bahn, setzen auf Mehrweg-Trinkflaschen und vermeiden Plastikverpackungen – auch wenn das ganz besonders schwierig sei.
Einiges angestoßen
In der Schule hat die Umwelt-Arbeitsgemeinschaft, die „Green-AGe“ jüngst die Mülltrennung in den Klassenräumen durchgesetzt. Und es gibt eine ganze Reihe weiterer Ansätze: Ökologisch und fair produzierte Edelstahltrinkflaschen sollen künftig angeboten werden (und Einweg-Flaschen ersetzen), die verpflichtenden Hausaufgabenhefte sollen um unnötige Seiten entschlackt werden, um Papier zu sparen, und möglichst auch ihren Plastikeinband verlieren. „Wenn jeder Kleinigkeiten macht, würde das schon viel helfen“, weiß Amelie Müller von der „Green-AGe“. Die Umwelt-AG hat in den vergangenen Jahren schon einiges angestoßen. Viel geholfen habe schon der Hofdienst, den Schüler jeden Dienstag und Donnerstag übernehmen (müssen). „Man sieht den Unterschied“, meint die 14 Jährige. „Man merkt den Schülern und der ganzen Gesellschaft an, dass sie umweltbewusster wird.“
Das mache sich übrigens auch im Unterricht bemerkbar, verrät Moritz May. Immer öfter werde das Thema Umwelt- und Klimaschutz in den Stunden thematisiert und diskutiert, nicht nur, wenn es der Lehrplan vorsehe. „Viele Lehrkräfte haben großes Verständnis für unsere Sorgen.“
Für den 26. September, ein Donnerstag, hat die Fachgruppe Politik eine schulinterne Podiumsdiskussion zum Thema „Fair Trade“ organisiert. Moderiert und durchgeführt wird sie von Schülern mit Unterstützung der Fachlehrer. „Wir bleiben an dem Thema dran“, betont Moritz May. „Auch wenn es einige Hindernisse gibt.“
Bild- und Artikelnachweis: nwzonline.de