Was wie eine Mischung aus dystopischem Zen-Garten und Alchemie beginnt – eine augenscheinliche Wissenschaftlerin mit Steampunk-Sonnenbrille tropft und staubt in eine flache schwarze Schale, aufgenommen von einer Handykamera und live von einer Künstlichen Intelligenz zu sich immer wechselnden Bildern auf der Leinwand generiert – entwickelt sich schnell von einer zunächst kunstvoll und friedlich wirkenden Installation zu einer postmodernen digitalen Apokalypse.

Wir schreiben das Jahr 2048. In allen Ecken der Welt herrscht künstliche Demokratie. KI hat die Regierungsgeschäfte der Menschen übernommen und innerhalb von 28 Sekunden alle Probleme der Menschheit gelöst. Siri und Alexa haben 2027 den Friedensnobelpreis verliehen bekommen. Drei KIs treffen sich nun, um die Feier für das hundertjährige Jubiläum am 10.12.2048 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in allen Ländern auf der Erde vorzubereiten.

Alle drei versuchen sich an einer Rede, müssen aber schnell feststellen, dass die ihnen zugrunde liegenden Language Models nicht in der Lage sind, einen für Menschen verständlichen und ansprechenden Text zu fabrizieren, denn wegen seiner Beschränktheit erkenne der Mensch seine eigene Beschränktheit nicht. Als die KIs dann reihum durch das Publikum wandern, um zu erfragen, ob sie Mensch oder Maschine vor sich haben, wird das mitgebrachte Popcorn in ihrer Frustration irgendwann zur Knallerbse. Denn die Verschmelzung von Mensch und Robotern ist bis zur unmöglichen Differenzierung fortgeschritten und löst ein allgegenwärtiges Misstrauen aus.

Schlussendlich greifen die KIs zu einem altbewährten Mittel der propagandaaffinen Politik: Die Gleichschaltung ihrer Untertanen. Das Publikum beugt sich unter seinen Sitz und findet dort einen Kopfhörer, über den – sobald aufgesetzt – Begriffe und ganze Sätze mantrahaft heruntergebetet werden, welche die Zuhörerschaft zu wiederholen hat.

Diese unheilvolle Vorausdeutung unserer aller Zukunft setzt kritische Denkanstöße gegenüber dem technischen Fortschritt der Neuzeit und lässt hinterfragen, wie sich das Zusammenleben von Mensch und artifizieller Intelligenz in den kommenden Jahren gestalten wird.

Letztlich bleibt die Frage: Was macht den Menschen so einzigartig, dass ein System ihn nicht ersetzen könnte?

Wir bedanken uns bei Frau Witte für die Organisation der Theaterfahrten auch in diesem Jahr und sind gespannt auf die nächsten Stücke!

Artikelnachweis: Frau Schönberger und Amela

Was wie eine Mischung aus dystopischem Zen-Garten und Alchemie beginnt – eine augenscheinliche Wissenschaftlerin mit Steampunk-Sonnenbrille tropft und staubt in eine flache schwarze Schale, aufgenommen von einer Handykamera und live von einer Künstlichen Intelligenz zu sich immer wechselnden Bildern auf der Leinwand generiert – entwickelt sich schnell von einer zunächst kunstvoll und friedlich wirkenden Installation zu einer postmodernen digitalen Apokalypse.

Wir schreiben das Jahr 2048. In allen Ecken der Welt herrscht künstliche Demokratie. KI hat die Regierungsgeschäfte der Menschen übernommen und innerhalb von 28 Sekunden alle Probleme der Menschheit gelöst. Siri und Alexa haben 2027 den Friedensnobelpreis verliehen bekommen. Drei KIs treffen sich nun, um die Feier für das hundertjährige Jubiläum am 10.12.2048 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in allen Ländern auf der Erde vorzubereiten.

Alle drei versuchen sich an einer Rede, müssen aber schnell feststellen, dass die ihnen zugrunde liegenden Language Models nicht in der Lage sind, einen für Menschen verständlichen und ansprechenden Text zu fabrizieren, denn wegen seiner Beschränktheit erkenne der Mensch seine eigene Beschränktheit nicht. Als die KIs dann reihum durch das Publikum wandern, um zu erfragen, ob sie Mensch oder Maschine vor sich haben, wird das mitgebrachte Popcorn in ihrer Frustration irgendwann zur Knallerbse. Denn die Verschmelzung von Mensch und Robotern ist bis zur unmöglichen Differenzierung fortgeschritten und löst ein allgegenwärtiges Misstrauen aus.

Schlussendlich greifen die KIs zu einem altbewährten Mittel der propagandaaffinen Politik: Die Gleichschaltung ihrer Untertanen. Das Publikum beugt sich unter seinen Sitz und findet dort einen Kopfhörer, über den – sobald aufgesetzt – Begriffe und ganze Sätze mantrahaft heruntergebetet werden, welche die Zuhörerschaft zu wiederholen hat.

Diese unheilvolle Vorausdeutung unserer aller Zukunft setzt kritische Denkanstöße gegenüber dem technischen Fortschritt der Neuzeit und lässt hinterfragen, wie sich das Zusammenleben von Mensch und artifizieller Intelligenz in den kommenden Jahren gestalten wird.

Letztlich bleibt die Frage: Was macht den Menschen so einzigartig, dass ein System ihn nicht ersetzen könnte?

Wir bedanken uns bei Frau Witte für die Organisation der Theaterfahrten auch in diesem Jahr und sind gespannt auf die nächsten Stücke!

Artikelnachweis: Frau Schönberger und Amela