„Der Holocaust gehört zu Deutschland

Ist es denn nie genug? Können wir nicht endlich einen Schlussstrich unter die Holocaust-Erinnerung ziehen?

Nein, sagte Bundespräsident Joachim Gauck am 27. Januar 2015. Eine deutsche Identität ohne Auschwitz könne es nicht geben, die Erinnerung an den Holocaust sei daher die Sache aller Menschen, die in Deutschland leben. Er sprach anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch Soldaten der Roten Armee. Längst ist Auschwitz das Symbol für den Holocaust, den unvorstellbaren Massenmord, der von Deutschland ausging.“

Quelle: http://www.nibis.de/nibis.php?menid=8515

Heute vor 71 Jahren befreiten Soldaten der roten Armee das Konzentrationslager Auschwitz im besetzten Polen. In der Zeit von 1940 bis 1945 wurden über eine Millionen Menschen in dem Lager systematisch ermordet. Der Tag der Befreiung ist seit 1996, auf Bestreben des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog, in Deutschland offiziell der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“. Als solcher etabliert sich der Gedenktag immer stärker auch auf regionaler Ebene.

Aus diesem Grund veranstaltete die Fachgruppe Geschichte des Braker Gymnasiums im vergangenen Jahr erstmals einen Erinnerungsgang mit Oberstufenschülern durch Brake. Sie erarbeiteten die Geschichte verschiedener Opfergruppen während der NS-Zeit und präsentierten ihre Ergebnisse an den Einzelstationen im Ort.

Am gestrigen Dienstag wiederholte das Gymnasium die Aktion. Mit dabei waren auch der Braker Bürgermeister Michael Kurz und Reinhard Egge vom Verein Gegen Vergessen für Demokratie.

Zu Beginn der Veranstaltung hielt Kurz in der Aula des Gymnasiums eine Ansprache. „Ich freue mich auf den heutigen Erinnerungsgang. Die Veranstaltung ist ein deutliches Zeichen für euer Engagement in der Aufarbeitung der Vergangenheit“, lobte er die Schüler. Aktionen wie diese würden rechtspopulistischen Gruppierungen wie der AfD oder Pegida den Nährboden nehmen.

Darüber hinaus bemerkte Michael Kurz, dass Brake, was die historische Aufarbeitung der NS-Zeit angeht, ein noch weitgehend weißes Blatt sei. Eine Vertiefung der Thematik sei nötig. Einer Zusammenarbeit stehe nichts im Wege, das Stadtarchiv stehe den Schülern zur Verfügung.

Edda Grafe, Fachobfrau Geschichte des Gymnasiums, freute sich über die positive Resonanz auf den ersten Erinnerungsgang und erklärte, dass die Aktion dazu beitrage, dass eine menschenverachtende Diktatur nie wieder eine Chance habe.

Es folge eine Schülerpräsentation zum frühen Aufstieg des Nationalsozialismus im Oldenburger Land, das in der Weimarer Republik eines der 17 Länder darstellte und 1932 als erstes eine nationalsozialistische Landesregierung etablierte.

Fünf Stationen
Anschließend machten sich Schüler und Lehrer in Gruppen auf den Weg durch Brake. Eine der fünf Stationen war der evangelische Friedhof, auf dem verstorbene Zwangsarbeiter begraben liegen. Schüler referierten zur Zwangsarbeit in Brake und der Wesermarsch. Sie stellten Augenzeugenberichte vor und berichteten, dass viele Zwangsarbeiter oder deren Angehörige bis heute nicht entschädigt wurden.

Am Telegrafen, der bis 1945 zeitweise als Gefängnis genutzt wurde, berichteten Schüler von Waldemar Reiners, der hier inhaftiert war. Nach seiner Haft in Brake landete er im KZ Buchenwald, das für ihn die Hölle war. Am Gebäude hing damals ein Spruchband mit der Aufschrift „Die Juden sind unser Unglück“. Dunja Calisir, Enkelin von Waldemar Reiners, ergänzte die Ausführungen der Schüler.

In der Lindenstraße erzählten Schüler die Geschichte der Familie Weinberg, die hier wohnte. Der jüdische Kaufmann Max Weinberg betrieb in Brake ein Lederwarengeschäft, das in der Pogromnacht im November 1938 verwüstet wurde. Die Familie wurde verhaftet, nach einiger Zeit jedoch wieder freigelassen. An den Fenstern des Geschäftes stand damals „Juden raus“ geschrieben. Ein paar Monate später wanderte die Familie in die USA aus.

Bild- und Artikelnachweis: nwzonline.de

„Der Holocaust gehört zu Deutschland

Ist es denn nie genug? Können wir nicht endlich einen Schlussstrich unter die Holocaust-Erinnerung ziehen?

Nein, sagte Bundespräsident Joachim Gauck am 27. Januar 2015. Eine deutsche Identität ohne Auschwitz könne es nicht geben, die Erinnerung an den Holocaust sei daher die Sache aller Menschen, die in Deutschland leben. Er sprach anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch Soldaten der Roten Armee. Längst ist Auschwitz das Symbol für den Holocaust, den unvorstellbaren Massenmord, der von Deutschland ausging.“

Quelle: http://www.nibis.de/nibis.php?menid=8515

Heute vor 71 Jahren befreiten Soldaten der roten Armee das Konzentrationslager Auschwitz im besetzten Polen. In der Zeit von 1940 bis 1945 wurden über eine Millionen Menschen in dem Lager systematisch ermordet. Der Tag der Befreiung ist seit 1996, auf Bestreben des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog, in Deutschland offiziell der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“. Als solcher etabliert sich der Gedenktag immer stärker auch auf regionaler Ebene.

Aus diesem Grund veranstaltete die Fachgruppe Geschichte des Braker Gymnasiums im vergangenen Jahr erstmals einen Erinnerungsgang mit Oberstufenschülern durch Brake. Sie erarbeiteten die Geschichte verschiedener Opfergruppen während der NS-Zeit und präsentierten ihre Ergebnisse an den Einzelstationen im Ort.

Am gestrigen Dienstag wiederholte das Gymnasium die Aktion. Mit dabei waren auch der Braker Bürgermeister Michael Kurz und Reinhard Egge vom Verein Gegen Vergessen für Demokratie.

Zu Beginn der Veranstaltung hielt Kurz in der Aula des Gymnasiums eine Ansprache. „Ich freue mich auf den heutigen Erinnerungsgang. Die Veranstaltung ist ein deutliches Zeichen für euer Engagement in der Aufarbeitung der Vergangenheit“, lobte er die Schüler. Aktionen wie diese würden rechtspopulistischen Gruppierungen wie der AfD oder Pegida den Nährboden nehmen.

Darüber hinaus bemerkte Michael Kurz, dass Brake, was die historische Aufarbeitung der NS-Zeit angeht, ein noch weitgehend weißes Blatt sei. Eine Vertiefung der Thematik sei nötig. Einer Zusammenarbeit stehe nichts im Wege, das Stadtarchiv stehe den Schülern zur Verfügung.

Edda Grafe, Fachobfrau Geschichte des Gymnasiums, freute sich über die positive Resonanz auf den ersten Erinnerungsgang und erklärte, dass die Aktion dazu beitrage, dass eine menschenverachtende Diktatur nie wieder eine Chance habe.

Es folge eine Schülerpräsentation zum frühen Aufstieg des Nationalsozialismus im Oldenburger Land, das in der Weimarer Republik eines der 17 Länder darstellte und 1932 als erstes eine nationalsozialistische Landesregierung etablierte.

Fünf Stationen
Anschließend machten sich Schüler und Lehrer in Gruppen auf den Weg durch Brake. Eine der fünf Stationen war der evangelische Friedhof, auf dem verstorbene Zwangsarbeiter begraben liegen. Schüler referierten zur Zwangsarbeit in Brake und der Wesermarsch. Sie stellten Augenzeugenberichte vor und berichteten, dass viele Zwangsarbeiter oder deren Angehörige bis heute nicht entschädigt wurden.

Am Telegrafen, der bis 1945 zeitweise als Gefängnis genutzt wurde, berichteten Schüler von Waldemar Reiners, der hier inhaftiert war. Nach seiner Haft in Brake landete er im KZ Buchenwald, das für ihn die Hölle war. Am Gebäude hing damals ein Spruchband mit der Aufschrift „Die Juden sind unser Unglück“. Dunja Calisir, Enkelin von Waldemar Reiners, ergänzte die Ausführungen der Schüler.

In der Lindenstraße erzählten Schüler die Geschichte der Familie Weinberg, die hier wohnte. Der jüdische Kaufmann Max Weinberg betrieb in Brake ein Lederwarengeschäft, das in der Pogromnacht im November 1938 verwüstet wurde. Die Familie wurde verhaftet, nach einiger Zeit jedoch wieder freigelassen. An den Fenstern des Geschäftes stand damals „Juden raus“ geschrieben. Ein paar Monate später wanderte die Familie in die USA aus.

Bild- und Artikelnachweis: nwzonline.de