Brake Sie war ihrer Zeit schon immer voraus: So war sie eine der ersten Lehrerinnen, die mit ihren Schülern das Thema „Gleichgeschlechtliche Beziehungen“ behandelte. Hanna Gloystein unternahm bereits in den 80er Jahren im Religionsunterricht mit den 8. Klassen Exkursionen nach Bremen zum Zentrum Rat und Tat, um den Jugendlichen zu zeigen, wie man sich mit den Themen Aids oder Homosexualität auseinandersetzen kann.
An diesem Freitag geht die 63-Jährige in den Ruhestand. Sie wohnt in Brake und unterrichtete 33 Jahre am hiesigen Gymnasium als Geschichts- und Religionslehrerin. Ihr Schulranzen sei schon ein halbes Jahr kaputt, sagt sie. Ein Grund mehr jetzt mit ihrem Mann zu reisen und sich mit dem Segelboot zu beschäftigen. „Mit dem Boot waren wir schon in Finnland und Schweden. Aber jetzt hat erstmal das Fernziel Indien Vorrang.“
Aber auch als Lehrerin hatte Gloystein viel für neue Eindrücke übrig. Weiterbildungsfahrten nach Rom oder auch der von ihr organisierte Austausch mit Schülern aus China charakterisieren den multikulturellen Geist der Lehrerin. 2012 fuhren die ersten Braker Schüler nach China, nahmen dort am Unterricht teil und reisten nach Peking und in andere Regionen im Reich der Mitte.
Ganz anders als in Deutschland würden die Kinder in dem asiatischen Land unterrichtet. „Meist sitzen die Jugendlichen noch bis 22 Uhr an ihrem Lernstoff, viel Freizeit gibt es da nicht“, so die Brakerin.
Aber in Deutschland hätten sich die Jugendlichen in 30 Jahren ebenfalls erheblich verändert. Zwar nicht von der Lernqualität her, denn die Schüler seien nicht weniger schlau als damals; allerdings hätten die jungen Schüler teilweise keine Hemmungen mehr gegenüber den älteren. Ältere Schüler könnten junge nicht mehr zurechtweisen. „Zudem lernen viele Jugendliche nur mit dem Computer.“
Ein Anliegen der Lehrerin war vor allem die lokale Geschichte der Wesermarsch. „Ich wollte den Schülern etwas über Brake und die Umgebung erklären. Das hat besonders Spaß gemacht.“
Außerdem hat sie in den Anfangsjahren die Arbeitsgemeinschaft Kochen organisiert. Mittlerweile geht das nicht mehr. „Heutzutage brauchen die Abiturienten ja anscheinend nicht mehr kochen. Sie verdienen ja so viel Geld, dass das andere übernehmen“, sagt sie provokativ, denn am Gymnasium vermisst sie eine Kochecke. Noch vor kurzem bescheinigte ihr ein Schüler aus der früheren Koch-AG, dass ihre vorgestellte Zwiebelsuppe „total lecker“ schmecke.
Bild- und Artikelnachweis: nwzonline
Brake Sie war ihrer Zeit schon immer voraus: So war sie eine der ersten Lehrerinnen, die mit ihren Schülern das Thema „Gleichgeschlechtliche Beziehungen“ behandelte. Hanna Gloystein unternahm bereits in den 80er Jahren im Religionsunterricht mit den 8. Klassen Exkursionen nach Bremen zum Zentrum Rat und Tat, um den Jugendlichen zu zeigen, wie man sich mit den Themen Aids oder Homosexualität auseinandersetzen kann.
An diesem Freitag geht die 63-Jährige in den Ruhestand. Sie wohnt in Brake und unterrichtete 33 Jahre am hiesigen Gymnasium als Geschichts- und Religionslehrerin. Ihr Schulranzen sei schon ein halbes Jahr kaputt, sagt sie. Ein Grund mehr jetzt mit ihrem Mann zu reisen und sich mit dem Segelboot zu beschäftigen. „Mit dem Boot waren wir schon in Finnland und Schweden. Aber jetzt hat erstmal das Fernziel Indien Vorrang.“
Aber auch als Lehrerin hatte Gloystein viel für neue Eindrücke übrig. Weiterbildungsfahrten nach Rom oder auch der von ihr organisierte Austausch mit Schülern aus China charakterisieren den multikulturellen Geist der Lehrerin. 2012 fuhren die ersten Braker Schüler nach China, nahmen dort am Unterricht teil und reisten nach Peking und in andere Regionen im Reich der Mitte.
Ganz anders als in Deutschland würden die Kinder in dem asiatischen Land unterrichtet. „Meist sitzen die Jugendlichen noch bis 22 Uhr an ihrem Lernstoff, viel Freizeit gibt es da nicht“, so die Brakerin.
Aber in Deutschland hätten sich die Jugendlichen in 30 Jahren ebenfalls erheblich verändert. Zwar nicht von der Lernqualität her, denn die Schüler seien nicht weniger schlau als damals; allerdings hätten die jungen Schüler teilweise keine Hemmungen mehr gegenüber den älteren. Ältere Schüler könnten junge nicht mehr zurechtweisen. „Zudem lernen viele Jugendliche nur mit dem Computer.“
Ein Anliegen der Lehrerin war vor allem die lokale Geschichte der Wesermarsch. „Ich wollte den Schülern etwas über Brake und die Umgebung erklären. Das hat besonders Spaß gemacht.“
Außerdem hat sie in den Anfangsjahren die Arbeitsgemeinschaft Kochen organisiert. Mittlerweile geht das nicht mehr. „Heutzutage brauchen die Abiturienten ja anscheinend nicht mehr kochen. Sie verdienen ja so viel Geld, dass das andere übernehmen“, sagt sie provokativ, denn am Gymnasium vermisst sie eine Kochecke. Noch vor kurzem bescheinigte ihr ein Schüler aus der früheren Koch-AG, dass ihre vorgestellte Zwiebelsuppe „total lecker“ schmecke.
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