Lehrerprotest: Mehrbelastung nicht zu verantworten – Eltern- und Schülervertreter unterstützen Pädagogen

Mehrere Stellen würden wegfallen. Freie oder zusätzliche Angebote müssten gestrichen werden.

Das Kollegium des Braker Gymnasiums wehrt sich gegen die von der Landesregierung geplante Stundenerhöhung und den Wegfall von Altersermäßigungen. „Für das Gymnasium ist das keine Zukunftsoffensive“, sagt Schulleiter Klaus Dannemann mit Blick auf die von der rot-grünen Landesregierung angekündigten „Zukunftsoffensive Bildung“. Es gehe beim Protest gegen die Reformpläne nicht um eine Stunde mehr Unterricht pro Woche, stellt er klar. Vielmehr hätten die Maßnahmen wesentliche Auswirkungen auf die Qualität der pädagogischen Arbeit.

Nach einer Resolution und einem Schreiben an die zuständige Ministerin weisen die Lehrer mit einer Anzeige unter anderem in der NWZ  auf die Problematik hin. Dabei werden sie ausdrücklich von den Eltern- und Schülervertretern und dem Förderverein des Gymnasiums unterstützt, wie Edda Grafe und Harald Blank vom Personalrat des Braker Kollegiums erfreut berichten. „Ich finde es eindrucksvoll, dass alle an einem Strang ziehen“, sagt Grafe.

Bei rund 80 Lehrern am Gymnasium bedeute die geplante Mehrarbeit von einer Stunde pro Woche, dass drei bis vier Stellen wegfallen würden. Gleichzeitig steige die Mehrbelastung der verbleibenden Lehrkräfte, insbesondere der älteren. Denn pro Stunde Unterricht müsse eine Stunde zusätzliche Arbeit für Vor- und Nachbereitungen eingerechnet werden. Bei Kollegen, die nach den Plänen der Landesregierung, ab 55 oder 60 Jahre keinen Anspruch mehr auf Altersermäßigung hätten, erhöhe sich die Wochenarbeitszeit damit sogar um vier beziehungsweise sechs Stunden.

Diese Mehrbelastung sei nicht zu verantworten, weil mit einem häufigeren Ausfall der Betroffenen zu rechnen sei. Gleichzeitig hätten junge Kollegen schlechtere Einstellungschancen. „Schule braucht aber neue Lehrkräfte“, betont Harald Blank.

Mit den Plänen nehme aber nicht nur der Druck auf die Lehrkräfte zu, sondern auch auf die Schüler. „Das ist jetzt der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt“, erklärt Tomke Heinemann, warum sie sich als Schülervertreterin dem Protest des Kollegiums anschließt.

Um die Mehrbelastungen zu kompensieren, könnte nur bei den freiwilligen und zusätzlichen Angeboten gespart werden, betont Edda Grafe. „Das will hier aber keiner“, ergänzt sie. Denn gerade solche Angebote würden die Schule interessant machen.

Schulleiter Klaus Dannemann weist noch darauf hin, dass die Lehrkräfte am Gymnasium bereits jetzt schon freiwillig eine Stunde mehr arbeiten, damit bei plötzlichem Ausfall von Kollegen Vertretungsunterricht gewährleistet werden kann.

 

Bild- und Artikelnachweis: nwzonline.de

Lehrerprotest: Mehrbelastung nicht zu verantworten – Eltern- und Schülervertreter unterstützen Pädagogen

Mehrere Stellen würden wegfallen. Freie oder zusätzliche Angebote müssten gestrichen werden.

Das Kollegium des Braker Gymnasiums wehrt sich gegen die von der Landesregierung geplante Stundenerhöhung und den Wegfall von Altersermäßigungen. „Für das Gymnasium ist das keine Zukunftsoffensive“, sagt Schulleiter Klaus Dannemann mit Blick auf die von der rot-grünen Landesregierung angekündigten „Zukunftsoffensive Bildung“. Es gehe beim Protest gegen die Reformpläne nicht um eine Stunde mehr Unterricht pro Woche, stellt er klar. Vielmehr hätten die Maßnahmen wesentliche Auswirkungen auf die Qualität der pädagogischen Arbeit.

Nach einer Resolution und einem Schreiben an die zuständige Ministerin weisen die Lehrer mit einer Anzeige unter anderem in der NWZ  auf die Problematik hin. Dabei werden sie ausdrücklich von den Eltern- und Schülervertretern und dem Förderverein des Gymnasiums unterstützt, wie Edda Grafe und Harald Blank vom Personalrat des Braker Kollegiums erfreut berichten. „Ich finde es eindrucksvoll, dass alle an einem Strang ziehen“, sagt Grafe.

Bei rund 80 Lehrern am Gymnasium bedeute die geplante Mehrarbeit von einer Stunde pro Woche, dass drei bis vier Stellen wegfallen würden. Gleichzeitig steige die Mehrbelastung der verbleibenden Lehrkräfte, insbesondere der älteren. Denn pro Stunde Unterricht müsse eine Stunde zusätzliche Arbeit für Vor- und Nachbereitungen eingerechnet werden. Bei Kollegen, die nach den Plänen der Landesregierung, ab 55 oder 60 Jahre keinen Anspruch mehr auf Altersermäßigung hätten, erhöhe sich die Wochenarbeitszeit damit sogar um vier beziehungsweise sechs Stunden.

Diese Mehrbelastung sei nicht zu verantworten, weil mit einem häufigeren Ausfall der Betroffenen zu rechnen sei. Gleichzeitig hätten junge Kollegen schlechtere Einstellungschancen. „Schule braucht aber neue Lehrkräfte“, betont Harald Blank.

Mit den Plänen nehme aber nicht nur der Druck auf die Lehrkräfte zu, sondern auch auf die Schüler. „Das ist jetzt der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt“, erklärt Tomke Heinemann, warum sie sich als Schülervertreterin dem Protest des Kollegiums anschließt.

Um die Mehrbelastungen zu kompensieren, könnte nur bei den freiwilligen und zusätzlichen Angeboten gespart werden, betont Edda Grafe. „Das will hier aber keiner“, ergänzt sie. Denn gerade solche Angebote würden die Schule interessant machen.

Schulleiter Klaus Dannemann weist noch darauf hin, dass die Lehrkräfte am Gymnasium bereits jetzt schon freiwillig eine Stunde mehr arbeiten, damit bei plötzlichem Ausfall von Kollegen Vertretungsunterricht gewährleistet werden kann.

 

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