Herrliches Wetter hin, schöne Aussichten her: Der Aufenthalt 10 000 Kilometer weit weg von Neuenkoop ist kein Urlaub. Und dann noch Reis! Den kann der 15-Jährige inzwischen nicht mehr sehen.
Den erst 15 Jahre alten Sohn für ein halbes Jahr auf eine 10 000 Kilometer entfernte Insel zu lassen, ist wahrscheinlich für jede Mutter nicht einfach. Meine hat erfreulicherweise zugestimmt. Im September 2016 hatte ich mich entschlossen, an einem sechs Monate langen Schüleraustausch im Nachbarland Frankreich teilzunehmen – dass ich am Ende auf der zu Frankreich gehörenden Übersee-Insel La Réunion landen würde, war eine besonders schöne Überraschung.
Ich gehe zurzeit in die 10. Klasse des Braker Gymnasiums in Brake und lerne im vierten Jahr Französisch. Im August 2017 habe ich mich von Familie und Freunden verabschiedet, um mich auf einen spannenden und aufregenden Weg mit vielen Erlebnissen und Erfahrungen zu machen.
Mit dem Flugzeug ging es zunächst von Bremen nach Paris und von Paris dann weiter in einem Nachtflug, der elf Stunden gedauert hat, nach La Réunion. Gelandet bin ich in der Hauptstadt der Insel, Saint-Denis.
Am Flughafen wurde ich mit Küsschen links und Küsschen rechts und einem Baguette von meiner Gastfamilie – Christelle und ihr Sohn Shayad – sehr herzlich empfangen. Aber gleich nach der Ankunft begann für mich der Alltag. Im Gymnasium Lycee Louis Payen in Saint-Paul, meinem Wohnort für die kommenden sechs Monate, wurde ich von den Verantwortlichen freundlich begrüßt. Nach dem ersten Schultag wusste ich bereits, wie gut ich es habe, dass ich in Deutschland zur Schule gehe. Denn in Frankreich geht man bis 17 Uhr in die Schule und nicht nur bis mittags. Außerdem sind die Stunden mit 55 Minuten länger als in Deutschland und der Unterricht ist streng – der Lehrer spricht, die Schüler schreiben mit.
Dass ich trotz der anderen Muttersprache der viertbeste in meiner der Klasse, von den Noten her betrachtet, geworden bin, damit hätte ich allerdings wirklich nicht gerechnet.
In den Alltag auf der tropischen Insel habe ich mich schnell eingefunden. Denn trotz des Wetters und der wunderschönen Aussicht ist das kein Urlaub für mich. Woran ich mich allerdings bis heute nicht gewöhnt habe und gewöhnen werde, das ist der Reis. Wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich erstmal keinen Reis mehr essen. Und schwer verdaulich ist für mich auch, dass in Frankreich vier bis fünfmal am Tag gegessen wird. Das war eine große Umstellung für mich.
Dagegen hatte ich niemals damit gerechnet, dass ich von allen auf der Insel so gut aufgenommen worden bin und sogar eingeladen wurde, regelmäßig Volleyball zu spielen
An Weihnachten und Silvester ist es mir schon schwergefallen, nicht zu Hause in Neuenkoop zu sein. Aber dafür war es hier komplett anders als zu Hause.
Bei der Hitze ist gar keine besinnliche Weihnachtsstimmung aufgekommen, hier wurde viel getanzt und auch ein Feuerwerk hochgeschossen. Allerdings ist mir dabei aufgefallen, dass viel weniger geböllert wurde als in Deutschland.
Was mir besonders in Erinnerung bleiben wird, sind die gemeinsamen Ausflüge mit meinen neuen Freunden und meiner Gastfamilie. Wir sind oft an den Strand zum Schnorcheln gegangen oder in die Berge zum Wandern. Alle meine Erlebnisse und Erfahrungen schreibe ich in einem Blog auf, damit Interessierte in der Wesermarsch und umzu daran teilhaben können (www.voltaire-lareunion.blogspot.com ).
Noch bis Anfang Februar werde ich auf der kleinen Insel im Indischen Ozean bleiben, bis ich endlich meine Freunde und Familie in den Arm nehmen kann. Am meisten freue ich ich dann aber auch auf das deutsche Essen – aber bitte ohne Reis!
Bild- und Artikelnachweis: nwzonline.de
Herrliches Wetter hin, schöne Aussichten her: Der Aufenthalt 10 000 Kilometer weit weg von Neuenkoop ist kein Urlaub. Und dann noch Reis! Den kann der 15-Jährige inzwischen nicht mehr sehen.
Den erst 15 Jahre alten Sohn für ein halbes Jahr auf eine 10 000 Kilometer entfernte Insel zu lassen, ist wahrscheinlich für jede Mutter nicht einfach. Meine hat erfreulicherweise zugestimmt. Im September 2016 hatte ich mich entschlossen, an einem sechs Monate langen Schüleraustausch im Nachbarland Frankreich teilzunehmen – dass ich am Ende auf der zu Frankreich gehörenden Übersee-Insel La Réunion landen würde, war eine besonders schöne Überraschung.
Ich gehe zurzeit in die 10. Klasse des Braker Gymnasiums in Brake und lerne im vierten Jahr Französisch. Im August 2017 habe ich mich von Familie und Freunden verabschiedet, um mich auf einen spannenden und aufregenden Weg mit vielen Erlebnissen und Erfahrungen zu machen.
Mit dem Flugzeug ging es zunächst von Bremen nach Paris und von Paris dann weiter in einem Nachtflug, der elf Stunden gedauert hat, nach La Réunion. Gelandet bin ich in der Hauptstadt der Insel, Saint-Denis.
Am Flughafen wurde ich mit Küsschen links und Küsschen rechts und einem Baguette von meiner Gastfamilie – Christelle und ihr Sohn Shayad – sehr herzlich empfangen. Aber gleich nach der Ankunft begann für mich der Alltag. Im Gymnasium Lycee Louis Payen in Saint-Paul, meinem Wohnort für die kommenden sechs Monate, wurde ich von den Verantwortlichen freundlich begrüßt. Nach dem ersten Schultag wusste ich bereits, wie gut ich es habe, dass ich in Deutschland zur Schule gehe. Denn in Frankreich geht man bis 17 Uhr in die Schule und nicht nur bis mittags. Außerdem sind die Stunden mit 55 Minuten länger als in Deutschland und der Unterricht ist streng – der Lehrer spricht, die Schüler schreiben mit.
Dass ich trotz der anderen Muttersprache der viertbeste in meiner der Klasse, von den Noten her betrachtet, geworden bin, damit hätte ich allerdings wirklich nicht gerechnet.
In den Alltag auf der tropischen Insel habe ich mich schnell eingefunden. Denn trotz des Wetters und der wunderschönen Aussicht ist das kein Urlaub für mich. Woran ich mich allerdings bis heute nicht gewöhnt habe und gewöhnen werde, das ist der Reis. Wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich erstmal keinen Reis mehr essen. Und schwer verdaulich ist für mich auch, dass in Frankreich vier bis fünfmal am Tag gegessen wird. Das war eine große Umstellung für mich.
Dagegen hatte ich niemals damit gerechnet, dass ich von allen auf der Insel so gut aufgenommen worden bin und sogar eingeladen wurde, regelmäßig Volleyball zu spielen
An Weihnachten und Silvester ist es mir schon schwergefallen, nicht zu Hause in Neuenkoop zu sein. Aber dafür war es hier komplett anders als zu Hause.
Bei der Hitze ist gar keine besinnliche Weihnachtsstimmung aufgekommen, hier wurde viel getanzt und auch ein Feuerwerk hochgeschossen. Allerdings ist mir dabei aufgefallen, dass viel weniger geböllert wurde als in Deutschland.
Was mir besonders in Erinnerung bleiben wird, sind die gemeinsamen Ausflüge mit meinen neuen Freunden und meiner Gastfamilie. Wir sind oft an den Strand zum Schnorcheln gegangen oder in die Berge zum Wandern. Alle meine Erlebnisse und Erfahrungen schreibe ich in einem Blog auf, damit Interessierte in der Wesermarsch und umzu daran teilhaben können (www.voltaire-lareunion.blogspot.com ).
Noch bis Anfang Februar werde ich auf der kleinen Insel im Indischen Ozean bleiben, bis ich endlich meine Freunde und Familie in den Arm nehmen kann. Am meisten freue ich ich dann aber auch auf das deutsche Essen – aber bitte ohne Reis!
Bild- und Artikelnachweis: nwzonline.de